SCS Personalberatung wertet Stellenanzeigen in der Tagespresse aus

In der EDV-Branche haben Vertriebsleute beste Chancen

22.06.1990

HAMBURG (CW) - Die DV-Branche sucht derzeit in erster Linie Vertriebsleute und dann erst Techniker, wie beispielsweise Systemanalytiker und Software-Ingenieure, so lautet das Ergebnis der Anzeigenanalyse der SCS Personalberatung, Hamburg, für das erste Quartal 1990.

Die größten Chancen auf einen Job haben nach Angaben der Hamburger Personalberater die Vertriebsfachleute; immerhin bezogen sich 19,8 Prozent der ausgewerteten Anzeigen aus 19 großen überregionalen und regionalen Tageszeitungen auf diesen Bereich. Bemerkenswert sei, daß die Nachfrage hier gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 66 Prozent zugenommen habe. Hohe Zuwachsraten verzeichneten außerdem noch die Software-Ingenieure mit 44 und die Systemanalytiker mit 23 Prozent.

DV-Wissen allein reicht jedoch für eine erfolgreiche Karriere nicht aus. Das belegt die SCS-Analyse. Computer-Know-how werde fast immer in der Kombination mit anderem Fachwissen nachgefragt. Als Ausbildunganforderung stehe zwar sehr oft ein Informatikstudium in den Anzeigen für DV-Spezialisten (28 Prozent), bei acht Prozent werde jedoch ein Elektrotechnik-Studium und bei sechs Prozent ein Betriebswirtschafts-Studium gefordert.

Insgesamt stellt SCS fest, daß die Nachfrage nach Fach- und Führungskräften mit fundiertem Know-how in der lnformations- und Kommunikationstechnik überproportional steigt. Im ersten Quartal 1990 wurden in den ausgewerteten Tageszeitungen rund 15 Prozent mehr stellen ausgeschrieben als im entsprechenden Vorjahreszeitraum, während Angebote für Positionen mit DV-Spezialwissen sogar um 17 Prozent zunahmen.

Wie aus der Stellenmarktanalyse weiter hervorgeht, handelt es sich bei den Offerten, die DV-Know-how voraussetzen, relativ selten, das heißt bei elf Prozent, um Führungspositionen; der Anteil der Managerjobs an allen Stellenanzeigen beträgt jedoch 27 Prozent.

Den größten Bedarf melden nach SCS die Unternehmen der elektrotechnischen und elektronischen Industrie an, zu der das Beratungsunternehmen auch die Hersteller von Computerhardware zählt. Von ihnen stammten rund 37 Prozent aller DV-Stellenangebote. An zweiter Stelle liegen die Beratungs- und Software-Unternehmen mit 21,3 Prozent.

Als größte Anwenderbranche verzeichnet der Maschinen- und Apparatebau einen DV-Bedarf von 6,7 Prozent. Auf dem folgenden Platz liegen die Finanzdienstleister. Die Allfinanz-Strategie läßt laut SCS-Analyse die Nachfrage der Versicherungen nach DV-Spezialisten am stärksten wachsen: Gegenüber dem ersten Quartal 1989 stieg die Zahl der Stellenangebote hier um 80 Prozent.