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In den Rechtsstreit zwischen Oracle und SAP kommt Bewegung

21.10.2008
Das kalifornische Gericht bringt den schwelenden Streit zwischen den verfeindeten Softwarekonzernen SAP und Oracle in Bewegung.

Richter Joseph Spero fordert vom amerikanischen Kläger, bis zum 13. Februar nächsten Jahres eine konkrete Geldforderung an SAP zu stellen. Die Walldorfer haben dann bis zum 18. Februar Zeit, eine Gegenofferte abzugeben. Zwei Tage später sollen die beiden Kontrahenten eine gemeinsame Stellungnahme an das Gericht schicken. Für den 23. Februar setzte Spero eine Einigungskonferenz an.

Vergangene Woche hatte Europas größter Softwarehersteller beantragt, den Rechtsstreit mit Oracle einzudämmen. Einige der Punkte in der Klageerweiterung von Oracle vom 8. Oktober seien nach amerikanischem Recht nicht anwendbar. Oracle habe versucht, die Klage so komplex wie möglich zu gestalten und dabei Vorwürfe eingebracht, die vor einem US-Gericht nicht verhandelt werden können.

Die Amerikaner werfen SAP vor, über die amerikanische Tochter TomorrowNow mehrfach verbotenerweise für Kunden bestimmte Oracle-Daten heruntergeladen zu haben. Dabei klagt Oracle auf Schadensersatz von bis zu einer Milliarde Dollar. SAP hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken eingeräumt, stritt aber den Vorwurf von Industriespionage ab. Oracle bezifferte den Schaden durch die angebliche Industriespionage auf möglicherweise über eine Milliarde Dollar. Im Juli hatte SAP die Schließung der Tochter bis zum 31. Oktober angekündigt. Das Geschäft von TomorrowNow waren Dienstleistungen für Kunden von Software-Herstellern, die inzwischen von Oracle übernommen wurden. Der Rechtsstreit zwischen den beiden Konkurrenten wird vor einem Bezirksgericht San Francisco geführt. (dpa/tc)