ClCS-Programmierer haben größere Chancen:

IMS führt in Karriere-Sackgasse

14.05.1982

LOS ANGELES (cw) - Programmierer, die sich zu sehr auf das Datenbanksystem IMS konzentrieren, beschränken damit ihre eigenen Aufstiegsmöglichkeiten. Dies glaubt Rod Asher, Direktor eines amerikanischen Marktforschungsunternehmens.

Programmierer könnten ihre Karriereaussichten verbessern, wenn sie sich auf Jobs in CICS spezialisieren würden, meinte Asher aufgrund einer Untersuchung, die kürzlich in den USA durchgeführt wurde. "Viele DV-Leute, die nach einem neuen Job suchen, sind nur daran interessiert IMS zu lernen. Das ist eine sehr engstirnige Ansicht."

Sein Unternehmen beschäftigt sich mit der Vermittlung von DV-Profis. Er betreut rund 400 Kunden, von denen 80 Prozent IBM-Anwender sind. Asher behauptet, daß dreimal mehr DV-Unternehmen CICS benutzen als IMS. Laut Asher sind die Programmierer von IBM genau über die Vorteile von IMS instruiert worden. IBM behaupte weiter, daß genaue Kenntnis dieses Datenbank-Managementsystems wichtig für die Karriere sei. Während IMS vom technischen Standpunkt her gesehen ein interessantes Arbeiten garantiere, begrenze es laut Asher doch gleichzeitig die Karriereaussichten der Programmierer.

"Zwischen 65 und 75 Prozent der Programmierer und Analytiker, die nach einem Job suchen, möchten in großen IMS-Anwendungen arbeiten.

Auf lange Sicht gesehen, wäre es für diese Leute viel besser, sie würden sich mit mittelgroßen CICS-Applikationen befassen. Dort könne sich ein Unternehmen viel eher leisten, Operationen aus dem Stegreif zusammenzuflicken oder neue Systeme zu entwickeln, wenn es notwendig werde. Große IMS-Anwender, fügt Asher hinzu, könnten sich die Entwicklung neuer Systeme nicht leisten, da die Kosten zu gewaltig seien.

Nach Angaben der Agentur handelt es sich bei den nach einer neuen Karriere suchenden EDVlern um Mitarbeiter, die drei bis sechs Jahre an einer großen Anlage gearbeitet haben und 90 Prozent ihrer Zeit mit Instandhaltung verbrachten. Sie seien häufig frustriert und möchten mehr in der Projektentwicklung arbeiten. Meistens waren sie auf einer 3033 und 3081 beschäftigt.

Asher: "Viele Programmierer wissen nicht, welche Qualifikation sie haben müssen, um wirklich in der DV weiterzukommen. Sie wollen mehr zu Entscheidungen herangezogen werden, haben aber nicht die Fähigkeit dazu."

Informationen:(Aus COMPUTERWORLD vom 19. April 1982 Seite 12)