Acht-Wege-Server mit Intels Foster-CPU: Leistung nach Wunsch

IMBs jüngster Intel-Server wächst mit

05.04.2002
MÜNCHEN (CW) - Zeitgleich mit Intels "Foster"-Markteinführung hat IBM den Acht-Wege-Server "X-Series x440" vorgestellt. Dabei handelt es sich im Prinzip um den großen Bruder des im vergangenen Jahr eingeführten Vier-Wege-Systems "x360". Beide Maschinen basieren auf Big Blues "Enterprise-X"-Chipsatz, der SMP-Konfigurationen mit bis zu 16 Prozessoren unterstützt.

Seit einigen Jahren bemüht sich IBM, "den Markt für Intel-basierende Server umzustrukturieren". Der Neuzugang im eigenen Intel-Server-Portfolio soll die diesbezüglichen Anstrengungen der Armonker zum Ausdruck bringen. Mit dem jüngsten X-Server verspricht der Hersteller hochverfügbare Rechenleistung, die sich entsprechend dem jeweiligen Kundenbedarf ausbauen lassen soll.

Der x440 basiert auf Big Blues Enterprise-X-Architecture (EXA alias "Summit"), die - angelehnt an die Großrechnertechnik - den modularen Zusammenschluss von Intel-Xeon-Chipsätzen erlauben soll. Der Summit basiert auf einem Quad-Prozessor-Board-Design mit 32- oder 64-Bit-CPUs von Intel, Standard-SDRAM-Speicher und sowohl PCI- als auch PCI-X-Unterstützung. Zudem lässt sich über Summit neben den L2- und L3-Caches der neuen Intel-Chips auch Level-4-Cache installieren - der x440 kommt standardmäßig mit 32 MB, die der Hersteller als "XeL4 Server Accelerator" bezeichnet.

IBMs Neuer lässt sich mit maximal 16 "Xeon-MP"-Prozessoren (ehemals Foster) mit Taktraten von 1,4, 1,5 und 1,6 Gigahertz bestücken. Da das System bis zu vier physikalische und 64 virtuelle Partitionen ermöglicht, auf denen Kombinationen von Microsoft- und Linux-Betriebssystemen laufen können, soll sich der X440 als großes Einzelsystem, aber auch als Herde kleinerer Rechner einsetzen lassen. Dank der "Xpand-on-demand"-Technik können Anwender mit einem Vierprozessor-Server-Modul loslegen und dieses bei Bedarf in ein 16-Wege-System verwandeln.

Wie sein kleiner Bruder, der x360, ist der x440 mit sechs PCI-X-Steckplätzen ausgestattet, die sich mit Hilfe der Remote-1/0-Technik um maximal zwölf PCI-X-Slots erweitern lassen. Diese können auch räumlich vom Server entfernt sein. Ferner bietet das System Platz für zwei interne 73-GB-Festplatten.

Seine Rechenpower verbirgt das Acht-Wege-System in einem Rack-Gehäuse mit einer Bauhöhe von 4U (1U = 1,75 Zoll = 4,45 Zentimeter). Wer in Sachen CPU-Leistung einen Zahn zulegen will, kann dem x440-Gehäuse ein SMP-Erweiterungs-Chassis mit vier CPU-Steckplätzen, zusätzlichen 32 MB L4-Cache, 16 Memory-Slots sowie einen Speicher-Controller, der die beiden Hälften des Speichersubsystems zu einer Einheit verbindet, hinzufügen. Das 16-Wege-Modell wird voraussichtlich im Juli auf den Markt kommen - im Prinzip zwei x440-Systeme, die über eine SMP-Cluster-fähige Hochgeschwindigkeitsverbindung gekoppelt sind.

Der x440 verfügt über eine Reihe von Selbstheilungswerkzeugen aus IBMs "Eliza"-Küche: So sorgt die "Active-Memory"-Funktion über die Spiegelung des Hauptspeichers dafür, dass das System im Fehlerfall stabil bleibt und nicht abstirbt. Auch lassen sich potenzielle Probleme prognostizieren und beheben, ohne dass der Server abgeschaltet werden muss.

Eine Konfiguration mit zwei 1,4-Gigahertz-CPUs und 2 GB Hauptspeicher kostet (ohne Platten) rund 18000 Dollar, während ein Acht-Wege-System mit 16 GB Arbeitsspeicher mit rund 50000 Dollar zu Buche schlägt. (kf)