Im Fokus: Linux und Open Source

22.12.2006

Die Marktforscher von Techconsult in Kassel haben in einer Umfrage unter 140 IT-Leitern in Unternehmen unterschiedlicher Größenordnung festgestellt, dass diese deutliche Einsparungen durch den Einsatz des Linux-Betriebssystems erzielen. Von den Befragten hatten 120 die Kosten der eingeführten Linux-Systeme analysiert. Mehr als die Hälfte konnte "große bis signifikante Einsparungen" verbuchen.

Auf die Frage, ob es Anwender in Betracht ziehen, die von ihnen erstellten Softwarelösungen ganz oder in Teilen der Open Source Community zur Weiterentwicklung zur Verfügung zu stellen, antworteten 80 Prozent der Befragten mit "nein". Unter den Jasagern finden sich vor allem IT-Leiter aus Kleinunternehmen mit bis zu 99 Mitarbeitern. Ihre Motive sind Fairness und - vor allem in Kleinbetrieben - das Interesse, Fehler zu beheben (Bug Reporting). Nehmen Entwickler in der Community aktiv an der Programmierung und Dokumentation teil, dann sind sie vor allem von dem Interesse getrieben, ihre internen Projekte voranzubringen. Teilweise geht es ihnen aber auch schlicht um die Anerkennung von ihresgleichen.

Stärker als von Anwenderunternehmen profitiert die Community von Softwarehäusern, mit denen die Zusammenarbeit zu einer Win-win-Situation führt und Codeverbesserungen zum Teil direkt in neue Produkte einfließen. Oftmals entwickeln sie auf Basis quelloffener Entwicklungsplattformen und anderer Open-Source-Tools eigene Programme. Diese können wiederum je nach Lizenz quelloffen in die Community zurückfließen oder auch proprietär bleiben.

Viele Softwarehäuser nutzen nicht nur freie Software, bei ihnen hat das Community-Modell auch organisatorisch Einzug gehalten. Laut Techconsult arbeiten in immer mehr Software-Großkonzernen Entwickler abteilungsübergreifend zusammen. Sie setzen auf dezentrale Planung und Ausführung, wie sie in der Entwickler-Community anzutreffen ist. (hv)