EDV-Benutzerverband als Über-Pool gegründet:

IGMA-Präside stolpert über Interessenkonflikt

16.12.1977

PFREIMD - Ein ADAC für alle EDV-Anwender möchte der "EDV-Benutzer-Verband" sein, den der Diplomphysiker Günter Bertlein und der Elektrotechniker Werner Schneider am Rand des Oberpfälzer Waldes, in Pfreimd, gegründet haben. Bertlein, bislang am gleichen Sitz Vorstand der Interessengemeinschaft der MAI-basic/ four-Anwender (IGMA), hat auf Druck der Anwender-Gruppe "bereitwillig" (Bertlein) seinen Rückzug aus den IGMA-Ämtern angekündigt. Sein Nachfolger soll am 14. Januar gewählt werden. Er sieht aber gleichwohl die "rund 120 IGMA"-Kämpen, mit denen er bisher "einen sehr harten Kurs gegenüber MAI gesteuert" hat, als selbständige Kerntruppe des neuen EDV-Benutzer-Verbandes, der bis zum Jahresende auf rund 1000 Mitglieder kommen will. Der EDV-Benutzerverband wird dabei als "ganz loser Zusammenschluß verstanden, der die Souveränität der Benutzergruppen nicht ankratzen will", geht Bertlein auf Distanz.

Neben den MAI-Usern sollen IBM/3-Anwender und andere MDT-Nutzer quer durch die Bundesrepublik für den Benutzerverband gewonnen werden. Ärger bei der IGMA hatte Bertlein deshalb bekommen, weil zwischen Benutzerverband und Vertriebsinteressen "nicht sauber getrennt" worden war, wie MAI-Verkaufsleiter Arno Petzoldt formuliert. Immerhin setzt Bertlein nach eigenen Angaben 1977 rund 800 000 Mark um und will 1978 mit Mixed Hardware, Zubehör und Software (1977: 120 000 Mark) eine Million Mark Umsatz machen; die IGMA-Mitgliedsbeiträge bezifferten sich 1977 auf rund 45 000 Mark. Beim Benutzer-Verband hat Bertlein von vorneherein angekündigt, daß er mit ihm "besonders den Gedanken des Gemeinschaftseinkaufes" fördern will.