Falls Europa den Anschluss verpasst

Ifo rechnet mit weiteren drei Millionen Arbeitslosen in Europa

03.05.1996

Neue Technologien, Dienste und Anwendungen im Informations- und Kommunikationssektor (IuK) fuehren nicht zwangslaeufig zu neuen Arbeitsplaetzen, schreibt das Muenchner Ifo-Institut fuer Wirtschaftsforschung zu den Auswirkungen der Informationsgesellschaft auf die Beschaeftigung. Gelingt es den europaeischen Unternehmen jedoch, gegenueber der internationalen Konkurrenz wettbewerbsfaehig zu bleiben, koennten laut Ifo-Institut bis zum Jahr 2005 sechs Millionen Arbeitsplaetze in Europa neu geschaffen werden.

Aufgrund der vorhandenen Daten entwickelten die Muenchner Forscher vorsichtshalber zwei Szenarien fuer die Beschaeftigung in der Informationsgesellschaft. In einem Negativszenario gelingt es den europaeischen IT- und TK-Anbietern nicht, ihre Wettbewerbsfaehigkeit zu verbessern und am globalen Wachstum zu partizipieren.

Die Moeglichkeiten der IuK-Technologien etwa bei der Flexibilisierung der Produktion oder der Verkuerzung von Innovationszyklen werden nach Beobachtung der Muenchner nur zoegerlich umgesetzt. Diese Entwicklung koennte dann im Jahr 2005 eine um drei Millionen Stellen geringere Beschaeftigung allein in Westdeutschland, Frankreich, Italien und Grossbritannien nach sich ziehen.

Im positiven Szenario gelingt es den Europaeern, ihre Wettbewerbsfaehigkeit zu verbessern. Wachstum und damit zusaetzliche Arbeitsplaetze erwarten die Wirtschaftsauguren bei Verlagen, Softwareproduzenten, bei Anbietern im audiovisuellen Bereich und ganz allgemein bei Informations- und Kommunikationsdienstleistern.