Adreßumsetzung soll umgangen werden

IETF definiert Zwischenschritt zu IPv6

01.10.1999
FRAMINGHAM (IDG) - Die Anwender sind über die langsame Einführung des Internet Protocol der Version 6 (Ipv6) verärgert. Daher hat sich eine Gruppe zusammengefunden, die versucht, eine Interimslösung zu etablieren.

Der Internet Engineering Task Force (IETF) konnten die Initiatoren bereits einen ersten Entwurf ihrer Lösung präsentieren. Das "Realm Specific Internet Protocol" (RSIP) löst einige Beschränkungen der aktuellen IP-Version 4 (IPv4), insbesondere war der Arbeitsgruppe die häufige Verwendung des Verfahrens Network Address Translation (NAT) ein Dorn im Auge.

Weil der Adreßbereich von IPv4 fast ausgeschöpft ist, setzen viele Unternehmen ihre hausintern definierten IP-Adressen mit Hilfe der NAT-Tabelle in weltweit gültige Formate um, wenn Pakete ins Internet entlassen werden. Anderen dient NAT als Schutzmechanismus gegen Angriffe von außen, denn hinter dieser Tabelle lassen sich die hauseigenen IP-Adressen verstecken. Damit gibt es aber einen Bruch in der IP-Übertragung, der auch das Internet-Sicherheitsprotokoll Ipsec aushebelt.

Daß die IETF den RSIP-Vorschlag angenommen hat, ist für das Standardgremium das Eingeständnis, vom Erfolg der neuen IP-Version nicht vollkommen überzeugt zu sein. "Wir hatten zunächst nur den Plan A in den Schubladen, also IPv6", kommentierte Noel Chiappa, Teilnehmer der RSIP-Sitzung im vergangenen Juli und Ex-Director beim IETF. "Nun haben wir auch einen Plan B." Für RSIP wurden IETF-intern zwei Szenarien entworfen, die zum einen ein Scheitern von IPv6, zum anderen die sanfte Migration von IPv4 über NAT und RSIP schließlich zu IPv6 beinhalten.