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IDS Scheer übernimmt Teile von Plaut

28.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die auf Software für die Verwaltung von Geschäftsprozessen ("Aris") spezialisierte IDS Scheer AG übernimmt zum 1. August das Nordamerika- und Osteuropa-Geschäft der Salzburger Beratungsfirma Plaut AG mit rund 450 Mitarbeitern. Über den vollständig in bar entrichteten Kaufpreis ist bislang nichts bekannt. IDS Scheer will durch den Zukauf seine Position in den betreffenden Regionen stärken und sich stärker als Full-Service-Anbieter positionieren. "Diese Übernahme ist ein strategischer Niveausprung. Wir spielen nun in einer anderen Liga", sagte Firmenchef August Scheer.

Plaut erhofft sich von der Transaktion eine nachhaltige Stärkung seiner finanziellen Basis und eine dauerhafte Sicherung seiner unternehmerischen Selbständigkeit. Die laut IDS Scheer profitablen Nordamerika- und Osteuropa-Aktivitäten kommen laut Plaut auf rund 75 Millionen Euro Jahresumsatz. Der bislang bei Plaut für die Area Central Easten Europe verantwortliche Vorstand Alfred Raderer wechselt zu Scheer. Insgesamt sinkt die Zahl der Mitarbeiter von 1366 im Vorjahr auf rund 930. "Dieser Verkauf hilft Plaut mehrfach, auch wenn er eine Abkehr von unserer Globalisierungsphilosophie der letzten Jahre darstellt", kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende Götz Hüttenlocher.

IDS Scheer teilte außerdem mit, es habe im ersten Halbjahr 2003 seinen Umsatz um 5,3 Prozent auf 91,6 Millionen Euro sowie den operativen Gewinn über Plan um 63 Prozent auf 13,3 Millionen Euro gesteigert. Den Halbjahresüberschuss konnte das Saarbrücker Unternehmen von 4,1 auf 8,5 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Plaut, das ist den ersten sechs Monaten 88,4 Millionen Euro umsetzte und eine EBITDA-Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 3,2 Prozent erreichte, reduzierte seine Prognose für das Gesamtjahr 2003 unter Berücksichtigung der Verkäufe auf 135 Millionen Euro (gesamtjahresbereinigt 95,2 Millionen Euro) und eine EBITDA-Marge von 3,5 Prozent. Im Vorjahr hatten die Salzburger 174,9 Millionen Euro erlöst und eine Marge von 2,5 Prozent erwirtschaftet. (tc)