Umsatzminus erwartet

IDS Scheer rechnet Stellenabbau durch

28.10.2008
Die Wirtschaftskrise hat IDS Scheer voll erwischt. Die Saarbrücker rechnen mit sinkenden Einnahmen und planen weitere "Anpassungen" der Kostenstrukturen.

Das Software- und Beratungshaus IDS Scheer hat im dritten Quartal die vorläufigen Zahlen konkretisiert. Demnach stieg der Umsatz von 92,2 auf 97,7 Millionen Euro, wie das im TecDAX notierte Unternehmen am Dienstag in Saarbrücken mitteilte. Damit bestätigte das Unternehmen vorläufige Zahlen. Ähnlich wie bei SAP brach das Geschäft vor allem im September ein. Der Erlös beim Verkauf von Softwarelizenzen schrumpfte von 10,1 auf 9,4 Millionen Euro. Das Papier stieg in einem festen Marktumfeld um 3,6 Prozent auf 4,77 Euro. Jüngst war die Aktie auf den tiefsten Stand seit 2002 gestürzt.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Güter (Ebita) sei im dritten Quartal von 8,3 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf rund 4,4 Millionen Euro gefallen. Dieses Ergebnis beinhalte Kosten für das bereits angekündigte Sparprogramm in Höhe von 2,3 Millionen Euro. "Darüber hinaus wurden die Geschäftszahlen in den letzten Wochen auch von den unerwartet starken Marktunsicherheiten belastet", hieß es. Unterm Strich brach der Überschuss von 4,6 auf 2,4 Millionen Euro ein.

Das Saarbrücker Software- und Beratungshaus peilt wegen des schwierigen Marktumfelds und eines weiteren Sparprogramms eine operative Marge zwischen drei und vier Prozent an und damit fünf Prozentpunkte weniger als bisher. Beim Umsatz liegt die Ziellatte auf dem Vorjahresniveau von 393,5 Millionen Euro. Bisher hatte IDS Scheer für 2008 einen Erlös von mindestens 400 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Nach den Eckdaten des dritten Quartals und den vorliegenden Halbjahreszahlen bedeutet dies, dass IDS Scheer im vierten Quartal jetzt mit einem Umsatzminus verglichen mit dem Vorjahreszeitraum rechnet.

Der IDS-Vorstand will dabei den Umbau des Unternehmens beschleunigen und prüft einen weiteren weltweiten Stellenabbau sowie einen Anpassung des Auslandsgeschäfts. "Der Vorstand verfolgt mit diesem tief greifenden Restrukturierungsprogramm ein klares Ziel: die Rückkehr zur zweistelligen Profitabilität bei einem starken organischen Wachstum". Der Aufsichtsrat habe den Vorstand aufgefordert, die Maßnahmen schnell und entschlossen umzusetzen. Damit werde zudem die Basis geschaffen, um der derzeit schwierigen Entwicklung an den Weltmärkten zu begegnen. (dpa/ajf)