IDG Exklusiv

26.06.1998

Rußland Denken sie an das Jahr-2000-Problem in Rußland, bekommen vor allem US-Militärs feuchte Hände. Sie befürchten katastrophale Folgen, falls die alten russischen Kontrollsysteme für die Atomwaffenarsenale und die Flugsicherheit nicht rechtzeitig angepaßt oder ersetzt werden. Zwar hat Premierminister Kirijenko im Mai 1998 die Regierungsbehörden zur Umstellung aufgerufen, Taten sind bisher aber nicht gefolgt. Nun hat das Pentagon angeboten, Rußland mit Frühwarndaten zu versorgen, um eine mögliche Panik beim Ausfall von Sicherheitssystemen zu verhindern.

Wenig Engagement beim Thema Jahr 2000 zeigt auch die russische Industrie. Eine kürzliche Befragung von 50 Unternehmen durch die Consultants von Cooper & Lybrand ergab, daß nur ein Drittel bisher etwas unternommen hat. Da viele Firmen erst in den letzten fünf Jahren gegründet wurden, glauben sie, keine Datumsprobleme zu haben. Dies sei jedoch laut Analysten ein Irrtum, denn hier laufe wie beim Militär weiterhin alte, nicht angepaßte Hardware.

USA Der Internet-Service-Provider Psinet Inc. aus Herdon, Virginia, hat sein neues Glasfasernetz in Betrieb genommen. Es verbindet über 18 Stränge die West- und die Ostküste miteinander und nutzt die Technik Wave Division Multiplexing (WDM) mit einer Übertragungskapazität von 96 Gbit/s. Durch die Weiterentwicklung Dense Wave Division Multiplexing (DWDM) soll die Transferrate bis zum Jahr 2003 auf 2 Tbit/s hochgeschraubt werden.

Holland Die Kabel-Unit der Royal PTT Nederland (KPN) will den britischen Kabelfernseh-Betreiber Comtel an die amerikanische NTL Inc. verkaufen. Der Preis soll bei 899 Millionen Dollar liegen. Anfang des Jahres hatte die France Télécom von KPN bereits die Kabelabteilung Casema übernommen. Die Europäische Union hatte gefordert, daß sich die ehemaligen staatlichen Telekom-Anbieter von ihren Kabel-TV-Töchtern trennen.

Japan Die NEC Corp. und Canon Sales wollen gemeinsam Produkte für die Verbindung von Netzwerken und Telefon entwickeln und vertreiben. Im Mittelpunkt stehen Computer-Telephony-Integration-(CTI-)Anwendungen für die Umwandlung von E-Mails in Sprachdaten. Diese könnten dann anschließend per Handy abgerufen werden.