IDC-Studie zeigt Einkaufstrends auf Kleine Unternehmen setzen mehr Informationstechnik ein

03.02.1995

KRONBERG (CW) - Offenbar nutzen auch Kleinbetriebe zunehmend die Moeglichkeiten der IT. Nach Schaetzung der International Data Corp. (IDC) entfallen auf Firmen mit zehn bis 99 Beschaeftigten zur Zeit 22 Prozent aller Ausgaben fuer Standardsoftware. Bis zum Jahr 2000 sollen diese Unternehmen bereits 35 Prozent aller Aufwendungen fuer Fertigware bestreiten.

Die Zahlen basieren auf dem von IDC durchgefuehrten "1994 Global IT Survey", in dem 675 IS-Manager amerikanischer Kleinunternehmen nach ihren Anschaffungsplaenen in Sachen Informationstechnologie gefragt wurden. Die deutsche IDC-Niederlassung in Kronberg fuehrte die Untersuchung bei 800 hiesigen Betrieben der gleichen Groessenordnung durch.

Die Auguren gehen von zunehmend komplexeren IT-Strukturen in diesen Firmen aus. So gaben zwar 94 Prozent der Befragten an, dass der PC als primaere Verarbeitungsplattform genutzt wird, aber gleichzeitig setzen 40 Prozent der Unternehmen LANs ein. Dabei gilt: je groesser das Unternehmen, desto hoeher der Vernetzungsgrad. 52 Prozent der Firmen mit mehr als 50 Mitarbeitern verwenden lokale Netze, weitere zehn Prozent haben den Ausbau von LANs auf ihrer Prioritaetenliste ganz nach oben gesetzt.

Den IDC-Analysten zufolge nahmen die IT-Ausgaben in Kleinunternehmen 1994 um rund zwei Prozent zu, wobei das staerkste Wachstum auf Unternehmen mit mehr als 50 Beschaeftigten entfiel. Vor allem die Ausgaben fuer Software - in erster Linie Shrink- wrapped-Produkte - sorgten dabei fuer das Plus. Etwa 60 Prozent der Befragten verliessen sich ausschliesslich auf Fertigware, der Rest arbeitet noetigenfalls mit externen Entwicklern zusammen.

Da das Gros der Kaeufe fuer den Desktop- und Low-end-Bereich gedacht ist, beschaffen die meisten Unternehmen ihre Informationstechnik ueber indirekte Kanaele. Komplexere Minirechner-Produkte und LANs dagegen werden in der Regel direkt beim Hersteller erworben. So beziehen 57 Prozent der befragten deutschen Firmen diese Maschinen beim Produzenten.

Beschaffung zumeist ueber indirekte Kanaele

PC-Hardware kaufen hierzulande indes nur noch 20 Prozent der Befragten direkt an der Quelle; die Software fuer die Desktops stammt zu 67 Prozent von Resellern. Selbst lokale Netze ersteht der Kleinbetrieb nur zu knapp 30 Prozent vom LAN- oder Hardware- Anbieter.

Das Geschaeft mit kleinen Unternehmen machen deshalb hauptsaechlich Reseller und Systemintegratoren. Die Software-Anbieter selbst konzentrieren sich weiterhin auf Grossunternehmen. Schliesslich entfallen laut IDC auf vier Prozent der Unternehmen 59 Prozent aller Software-Einkaeufe.

Bei Kleinbetrieben duerfte sich die Unterstuetzung weiterhin schwerpunktmaessig auf Shrink-wrapped-Anwendungen konzentrieren. Die groessten Veraenderungen sieht IDC in den kommenden fuenf Jahren bei Netzwerk- und LAN-Support. Ging es bislang meist um die Unterstuetzung einer speziellen Anwendung, so duerften aufgrund der wachsenden Verbreitung von LANs in kleinen Unternehmen kuenftig Supportleistungen fuer das gesamte Netz nachgefragt werden.