Allzweck-PCs behaupten ihre Position

IDC prognostiziert 24 Prozent Marktanteil fuer Web-Terminals

15.03.1996

Einer der lautesten Befuerworter des schlanken Netzwerk- Computers, Larry Ellison von Oracle, wagte unlaengst die Prognose, dass der von ihm favorisierte schlanke Client spaetestens im Jahr 2000 den PC bei den Verkaufszahlen uebertrumpfen werde. Die Analysten von IDC schliessen sich indes dem Zweckoptimisimus des Datenbankherstellers nicht an. Nach ihrer Ansicht werden reine Internet-Endgeraete bis zur Jahrtausendwende nur einen Marktanteil von 24 Prozent erobern. Davon soll der Loewenanteil auf "Digital Interactive Consumer Electronics" (DICE) und Set-top-Boxen entfallen. Fuer den Netzwerk-Computer blieben dann gerade drei Millionen des inklusive PCs auf 100 Millionen Geraete geschaetzten Marktes uebrig.

Die Studie der International Data Corp. beruecksichtigt beim Netzwerk-Computer allerdings nur die Einsatzmoeglichkeit als Web- Front-end, also als Consumer-Geraet zum "Web-Surfen".

Analysten sehen fuer Java nur Nischenmaerkte

Die Befuerworter des Internet-PCs wollen aber mit den schlanken Clients vor allem den PC im Intranet verdraengen, wo dieser nur fuer einfachere Aufgaben herangezogen wird. Entsprechend gilt auch das Argument, Verkaeufer wuerden statt billiger Endgeraete vor allem PCs verkaufen wollen nur fuer den Consumer-Markt.

Den Erfolg der Internet-Terminals machen die Analysten wesentlich davon abhaengig, wie sehr sich Java als Entwicklungswerkzeug behaupten kann. Trotz der inzwischen ansehnlichen Java-Fangemeinde bewirkt diese Programmiersprache nach ihrer Meinung keinen Paradigmenwechsel in der Computerindustrie, sondern sie wird nur einen Nischenmarkt bedienen. Entsprechend sieht die Studie nur eine begrenzte Nachfrage nach Suns Java-optimierten Prozessoren.