IDC: Open Source wird für die großen Service-Anbieter Pflicht

02.05.2006
Einer aktuellen Studie der IDC zufolge wird Open Source zum fundamentalen Bestandteil der Portfolios großer Serviceanbieter wie IBM, HP, Unisys oder Novell.

Quelloffene Software steige auf der Investitions-Agenda der Unternehmen weltweit nach oben, weil die Service-Anbieter - zumeist Dienstleistungsarme von Hightech-Firmen - Support, Training und Zertifizierung inzwischen formalisiert hätten, um die Akzeptanz von Open Source (vorrangig Linux) auf ihren Produkten voranzutreiben.

Mit der Entwicklung quelloffener Software Richtung Mainstream müssten die Dienstleister weiterreichende Fähigkeiten entwickeln, um den Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden und neue Kundschaft zu gewinnen, so IDC in der aktuellen Studie "Worldwide Open Source Services Vendor Analysis: The Open Source Services Opportunity".

"Es gibt nicht länger Zweifel daran, dass Unternehmen versuchen, die Qualität, Flexibilität und Lizenzkostenersparnisse zu nutzen, die Open-Source-Software bietet", erklärte Analystin Sophie Mayo. "Sie müssen dabei allerdings die Kosten für Integration, Wartung und Support berücksichtigen, wenn sie ihre quelloffene Infrastruktur ausbringen und verwalten."

Die Dienstleister versuchten, so Mayo weiter, für ihre Kunden zum Single Point of Contact für alle Open-Source-Initiativen zu werden. Dabei setzten sie auf verfeinerte Produkte wie vorintegrierte Stacks aus Open- oder Mixed-Source-Komponenten und supporteten diese.

Für die Service Provider hat IDC in seiner Studie verschiedene Ratschläge parat. In zwei bis drei Jahren werde Open Source "business as usual" sein. Es gelte daher, schon heute zu handeln, direkte Open-Source-Serviceangebote aufzusetzen und quelloffene Software wo immer möglich in Lösungen einzubauen. Was die Umsatzmodelle angehe, sei noch Raum für Kreativität, da sich noch kein branchenweiter Ansatz etabliert habe.

Differenzieren könne man sich als Dienstleister über den Support hinaus, so die Marktforscher. Ferner gelte es die "Kunst der Komponentisierung" zu erlernen und einen Open-Source-Kern mit kommerziellen Plug-ins und Erweiterungen zu ergänzen oder umgekehrt. Unterm Strich laute die Devise Bekenntnis zu Open Source und offenen Standards. Quelloffene Software sei Kern der Trends zu Standardisierung, Optimierung, Konsolidierung und Rationalisierung der IT-Infrastruktur. (tc)