Deutscher Markt erholt sich allmählich

IDC konstatiert: in Europa 15 Prozent PC-Marktwachstum

21.11.1997

Insgesamt konstatieren die Auguren ein Wachstum von 15 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. Dabei waren vor allem die Firmenkunden für die Steigerung verantwortlich. Im Privatkundenmarkt zeigen sich stärker die negativen Auswirkungen der schlechten ökonomischen Gesamtlage in vielen Ländern.

Konträr zu sonstigen Trendmeldungen konnte der Notebook-Sektor im dritten Quartal 1997 nur halb soviel zulegen wie der Desktop-Bereich. Dafür macht die IDC zum einen Versorgungsengpässe bei besonders beliebten Modellen, zum anderen den großen Preisvorteil vergleichbarer Schreibtisch-Rechner verantwortlich.

Weit über dem Durchschnitt lagen hingegen Intel-basierte PC-Server, von denen 36 Prozent mehr verkauft wurden als im Vorjahresquartal. Das spreche für ein steigendes Vertrauen der Anwender in NT-Lösungen, die im Vergleich zu konkurrierenden Systemen deutliche Vorteile beim Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen würden.

Deutscher PC-Markt im Aufwind

Regional sind teilweise signifikante Unterschiede zu verzeichnen. Der deutsche Markt, der ein Viertel des gesamteuropäischen ausmacht, konnte gegenüber dem vorherigen Quartal sein Wachstum auf acht Prozent verdoppeln, liegt aber noch immer unter dem regionalen Durchschnitt. Mit England und Frankreich konnten die beiden nächstgrößten Märkte leicht überdurchschnittlich zulegen. In Frankreich soll dafür ein überdurchschnittliches Interesse im Home-Markt, in Großbritannien hingegen eine starke Up- grade-Bewegung bei Firmenkäufern die Ursache sein.

Mit mehr als 20 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum liegen Schweden und Island in Front. Gleichfalls überproportional konnten die - allerdings merklich kleineren - Märkte in Mitteleuropa mit im Schnitt 19 Prozent zulegen. Hier waren die Notebooks stärker vertreten als im restlichen Europa. Ungarn kam auf ein Wachstum von 24 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 1996, etwas schwächer schnitten Polen und Rußland ab. Einzig die Tschechische Republik fällt mit dem dritten stagnierenden Quartal in Folge aus dem Raster heraus.

Compaq liegt vorn, SNI und HP klotzen

Bei den Herstellern liegt, nicht ganz unerwartet, Compaq in Front. Allerdings waren es bei weitem nicht die Texaner, die am stärksten zulegen konnten: Sowohl die Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) als auch Hewlett-Packard (HP) steigerten ihren Absatz um 55 Prozent oder mehr, Fujitsu legte ebenfalls deutlich zu. Als einziger Anbieter aus den Top ten konnte die IBM gegenüber dem Vorjahreszeitraum keine signifikante Verbesserung erreichen. Dies führt die IDC vor allem auf die mise- rablen Resultate der Armonker mit ihren Home-PCs zurück. Noch schlechter steht es um Apple, AST und Olivetti. Diese drei Anbieter sind überhaupt nicht mehr in der Liste der zehn Größten vertreten.