Fujitsu-Tochter ICL will den Amerikanern Paroli bieten

ICL setzt bei neuer PC-Palette auf Ergonomie und Client-Server

02.04.1993

Die neuen Produkte - vom High-end-Desktop bis zum Notebook, von Terminals bis zu Netzwerk- und Kommunikationsprodukten - wurden unter den Schlagworten Ergonomie und Client-Server vorgestellt. Die neuen PC-Familien "Ergopro" und "Ergolite" unterscheiden sich hinsichtlich der Ausbaufaehigkeit, aber nicht bei den eingesetzten Prozessoren. Die Ergopro-Rechner sind frei konfigurierbar und beeinhalten alle Anschluesse fuer die unterschiedlichsten Peripheriegeraete.

Mit den neuen Produktfamilien will ICL die dominierenden amerikanischen Anbieter in Europa ein- und ueberholen. Tatsaechlich ist die Fujitsu-Tochter letztes Jahr in Europa um acht Plaetze nach vorn auf den sechsten Platz gerutscht und hat im letzten Quartal den Umsatz um 40 Prozent gesteigert, waehrend die meisten kleinen und mittleren Anbieter in grossen Schwierigkeiten stecken.

Wie ICL betonte, soll jeder PC den neuen ergonomischen Anforderungen an Bildschirme genuegen, die ab 1995 innerhalb der EG gelten sollen. Neben flimmerfreien Standard-15-Zoll-Monitoren (erhaeltlich in gruen, grau, rot und lila) gibt es nur Bildschirme mit einer komplett neu entwickelten aktiven Farbmatrix, die, mit 4096 Farben ausgestattet, an jeden VGA-Controller angepasst werden koennen.

Unter anderem verspricht eine standardmaessig eingesetzte, softwaregesteuerte Stromregulierung (Powermaster) eine erhebliche Reduzierung des Energieverbrauchs: Bei Nichtbenutzung des PCs schalten System und Monitor auf niedrigen Stromverbrauch und sparen bis zu 80 Prozent Energie. Darueber hinaus werden unnoetige Waermeerzeugung, Laermbelaestigung und Stoerungen durch den Bildschirm vermieden.

Als Schluesselfunktionen fuer ihre "Open Display Stations" bietet ICL auswechselbare Module an. Diese Plug-in-Karten definieren die Funktionalitaet des Displays und bieten alle externen Verbindungen. Sollten die IT-Erfordernisse sich aendern, koennen alternative Einsteckmodule die verlangte neue Funktionalitaet bereitstellen. Das eroeffnet beispielsweise einen Migrationspfad fuer den Uebergang von einem IBM Ergoview-Terminal zu einem Unix-Terminal oder einem Super-VGA-PC-Monitor.

Die mitgelieferte "Teamware"-Software sorgt fuer Systemintegration auf ClientServer-Basis. Bei der Anpassung der Software an komplexe Netzwerkgegebenheiten will ICL den Kunden zurseite stehen.

Teamware wird dabei mit den ICL-Programmen "Teamoffice", ein Groupware-Produkt, sowie "Teamcare", ein System-Management- Produkt, ausgeruestet.

*Gerd Riemek ist Fachautor in Essen.