Integration des gesamten Produktzyklus

IBMs neue Service-Unit verbindet SCM-, Produktions- und CRM-Software

14.07.2000
MÜNCHEN (CW) - IBM hat den neuen Unternehmensbereich Product Lifecycle Management (PLM) aus der Taufe gehoben. Noch am selben Tag meldete die PLM-Abteilung eine Partnerschaft mit Siebel, Dassault und I2 Technologies .

Ähnlich wie beispielsweise SAP oder Parametric Technology, will der Ende Juni gegründete IBM-Geschäftsbereich PLM sämtliche Anwendungen von im produzierenden Gewerbe tätigen Unternehmen integrieren, die an der Entwicklung, Produktion, Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten sowie dem Verkauf der Waren beteiligt sind. Dies umfasst neben Applikationen für das klassische Produktdaten-Management (PDM) auch Procurement- und Customer-Relationship-Management-Lösungen (CRM) sowie die damit verknüpften Enterprise-Resource-Planning-(ERP-) Systeme.

Dazu arbeitet IBM künftig mit dem französichen Anbieter von CAD-, CAM- und PLM-Systemen, Dassault Systemes mit Sitz in Suresnes, zusammen. Weitere Partner sind das im kalifornischen San Mateo beheimatete CRM-Schwergewicht Siebel Systems und der Supply-Chain-Management-(SCM-)Spezialist I2 Technologies aus Dallas, Texas. Ziel der Viererallianz ist der Aufbau einer Architektur, welche die Integration ihrer verschiedenen Lösungen vereinfacht, um den Datenfluss zu automatisieren. Bisher müssen relevante Informationen in den verschiedenen Systemen gesammelt und anschließend oft manuell zusammengeführt werden.

Eine Kernkomponente stellt Dassault mit seiner Web-basierten Suite "Enovia". IBM will diese Technik nutzen, um industriellen Herstellern aus verschiedensten Branchen den Aufbau von Internet-Portalen zu ermöglichen. Darüber lassen sich beispielsweise Produktdaten sowohl von internen Abteilungen als auch von Zulieferern oder Kunden abrufen.

Neben dem Vertrieb und der Implementierung von Softwarepaketen für die durchgängige Prozessbearbeitung stehen Beratungs- und Serviceleistungen im Zentrum der Zusammenarbeit.

Kritiker derart umfassender Konzepte geben allerdings zu bedenken, dass Probleme bei der Durchsetzung solcher Großprojekte gerne unterschätzt werden. Voraussetzung sei eine Umstrukturierung der firmeninternen Geschäftsprozesse sowie die Bereitschaft der einzelnen Abteilungen, sich in so umfassende IT-Umgebungen einbinden zu lassen.