IBMer lassen sich gerne versetzen

06.03.1992

Sebastian Trauerwein, Information Resources Manager

Trauerwein findet es einen ausgemachten Schmarrn, daß die CW jetzt im Kioskregal liegt - an ausgewählten Verkaufsstellen jedenfalls. Wer versteht schon Trauerwein? Und wer versteht Harold Lorin, unter dem sich Sebastian vollkommen deplaziert fühlt? Starker Tobak, die IBM mit der "ehemaligen" Sowjetunion zu vergleichen, von Bürokraten und Erbsenzählern zu sprechen, die Big Blue hochkommen lasse. Der Vergleich hinkt, nicht - er hat keine Beine. Wie schief das "Ehemalige"-Bild ist, zeigt schon der glückliche Ausgang der jüngsten Outplacement-Aktion in Armonk: Michael Armstrong, Senior Vice President der IBM Corp. und vermeintlicher Akers-Nachfolger, hat nach mehr als 30 Jahren Hals über Kopf das Unternehmen verlassen und ist wohlbehalten bei der General-Motors-Tochter Hughes Aircraft gelandet. Sein Vornamensvetter dagegen - jawoll, Gorbi ist gemeint muß sich mit Gastvorträgen bei Starkbieranstichen begnügen. Oder nehmen wir George Conrades, Anfangfünfziger wie Armstrong und ebenfalls seit 1401-Zeiten dabei: Der frühere Chef des US-Geschäftes der IBM hat gekündigt, um sich in Ruhe einen neuen Job suchen zu können. Würden Erbsenzähler so etwas tun?