Forschungspreis ausgeschrieben und Institut gegründet:

IBM unterstützt FuE-Bereich in Europa

18.01.1985

STUTTGART (CW) - Die Förderung der europäischen Wissenschaft und Forschung hat sich die IBM Europa, Rom, auf das Panier geschrieben: Leistungs-Preise, Hardwareunterstützung sowie Spendenprogramme weist die Bilanz des Sponsors aus.

Wie die IBM ankündigte, will sie jährlich einen Preis von 100 000 Ecu, entsprechend 224 000 Mark, aussetzen. Chairman Kaspar C. Cassani kommentiert das Engagement: "Der neue Preis wird an eine Person vergeben, die Urheber oder treibende Kraft einer innovativen Leistung ist, die als Schlüsselentwicklung und bedeutender Beitrag für Wissenschaft und Technik in Europa gewertet werden kann'. Der Preisträger werde durch ein Gremium von Wissenschaftlern und Akademikern ausgewählt, dessen Vorsitz Pierre Aigrain, ehemaliger französischer Staatssekretär für Forschung übernahm. Die erste Preisverleihung ist für Frühjahr 1985 vorgesehen. Ein neugegründetes IBM-Rechenzentrum - "europäisches Zentrum für technisch-wissenschaftliche Informationsverarbeitung" - trägt den Namen ECSEC (European Center for Scientific/Engineering Computing). Es soll seinen Betrieb zum ersten Quartal 1985 im IBM Wissenschaftlichen Zentrum Rom aufnehmen. Zur Ausstattung gehören zwölf Rechner für Hochgeschwindigkeitsverarbeitung, die, so IBM, die Lösung rechenintensiver Aufgaben aus technischwissenschaftlichen Bereich ermöglichen. Die Konfiguration setzt sich zusammen aus den IBM-Systemen 4381 und 4341 sowie zehn Vektor-Rechner FPS-164 der Floating Point Systems, Inc. Beispiele für derartige Aufgaben seien parallele Datenverarbeitung, Modellierung und Datenanalyse in der Quantenchemie und Biologie sowie Hydrodynamik, Meteorologie und Aeronautik. Anträge auf Benutzung des Zentrums prüfe eine gemischte Kommission aus Mitarbeitern von Hochschulen und der IBM. Das Rechenzentrum soll an das europäische Hochschul- und Rechnernetz EARN angeschlossen werden, so daß auch Datenfernverarbeitung und Datenaustausch mit Hochschulen und Instituten möglich werde. Zudem unterstützt IBM nach eigenen Angaben das europäische Bildungswesen allgemein durch ein Spendenprogramm, in dem Datenverarbeitungsgeräte Schulen, Hochschulen und Universitäten zur Verfügung gestellt werden.