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IBM und Infineon wollen den Speicherchipmarkt aufmischen

07.12.2000
MRAM speichert magnetisch

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Infineon und IBM wollen offenbar gemeinsam die Speerspitze bei der Entwicklung einer revolutionären Art von Speicherchips bilden.

Es geht um die so genannte MRAM-Technik (Magnetic Random Access Memory), bei der die digitalen Nullen und Einsen magnetisch statt elektr(ostat)isch gespeichert werden. Solche Chips könnten billiger als bisherige RAM-Varianten sein und noch dazu einen entscheidenden Vorteil aus der Flash-Welt mit einbringen: Die Speicherinhalte bleiben so lange erhalten, bis sie wieder überschrieben werden. Damit ließe sich beispielsweise ein Notebook "auf ewig" im Standby-Modus betreiben oder der Stromverbrauch von Handhelds massiv reduzieren.

Die Armonker haben bereits erste MRAM-Testmuster gefertigt und damit bewiesen, dass die Technik prinzipiell funktioniert. Nun geht es IBM und Infineon darum, sie so stark wie möglich zu miniaturisieren. Rund 80 Ingenieure beider Unternehmen werden an dem Projekt arbeiten. Spätestens Anfang 2002 sollte nach Angaben von Bijan Davari, Vice President of Technology and Emerging Products bei Big Blue, klar sein ob dieses Vorhaben gelingen kann und sich eine kommerzielle Verwertung lohnt. In diesem Falle könnten MRAM-Speicher bereits 2004 marktreif sein, glaubt der IBM-Forscher.