IBM Softwarehersteller schwimmt im Geld

IBM-Tuning-Spezialist BMC für DB2-Zusatzgeschäft gut gerüstet

03.11.1989

MÜNCHEN(CW) - "Eine strategische Erwerbung steht in Aussicht", verkündet Hans Gohlke, Geschäftsführer der deutschen BMC-Tochter in Frankfurt. Kein Wunder: Der amerikanische Anbieter von Performance-Software für IBM-Datenbanksysteme konnte seit 1987 seine Umsätze verdoppeln und seine Gewinne sogar verdreifachen.

Etwa 20 Millionen Mark seien in der "Kriegskasse"; worin das unternehmen investieren werde, sei aber noch nicht abschließend geklärt. Gohlke relativiert die hervorragende Finanzlage: "Zum Teil ist die gute Cash-Situation auch darauf zurückzuführen, daß Kunden unsere Wartungsleistungen in voraus erwerben können." Dennoch räumt er ein, daß in seinem Unternehmen eine Projektgruppe mit der Analyse der Marktsituation befaßt sei und noch nach einer lohnenden Investition forsche.

Neuestes Produkt des US-Softwareherstellers ist der "DB2-Activity-Monitor", ein Online Monitor für die Performance-Überwachung. Das Produkt sammelt und analysiert Leistungsdaten von DB2-Datenbanken in MVS-, IMS, CICS oder TSO-Umgebungen. Die Ausgabe der Informationen erfolgt über eine Anzahl von Standard-Anzeigen und vom Benutzers definierbaren Displays. Über Performance und Last werden zusätzlich History-Daten mitgeführt. Bei Ausnahmebedingungen meldet sich das System mit einer Warnung.

BMC bietet in erster Linie Produkte für IBM-Großrechner unter dem Betriebssystem MVS an. Das größte Geschäft macht das Unternehmen immer noch mit der Performance-Überwahung von IMS-Datenbanken - hier war vor Jahren der 3270 Optimizer bahnbrechend. Der IBM-Marschroute getreu setzt das Unternehmen jetzt von auf den DB2-Bereich. "Wir sind traditionell zu 99 Prozent eine IBM-Firma", so Gohlke, und er sehe auch keine Veranlassung, seine Produktpalette für die Datenbanksysteme anderer Unternehmen zu erweitern.