Doppelstrategie bei Magnetspeicherung:

IBM stellt Low-end-Bandgeräte vor

21.03.1986

STUTTGART (CW) -Trotz gewisser Vorzüge der Magnetbandkassetten decken diese Systeme nicht das ganze Anwendungsspektrum für magnetische Aufzeichnungen ab, vor allem aus Preisgründen. Deutlich wird das an den Neuvorstellungen von zwei Magnetbandgeräten in herkömmlicher Spulentechnik von IBM.

Bei dem System 3422, wie IBM die Neuentwicklungen bezeichnet, handelt es sich um ein kompaktes System für die Verwendung von 10,5-Zoll-Magnetbandrollen. Die Reihe besteht aus den zwei Modellen A01 und B01. An das A01, das auch die Steuerung enthält, lassen sich bis zu sieben Geräte B01 anschließen. Die Serie eignet sich zur Verwendung mit Zentraleinheiten der Reihen /38 und 43XX, kann aber auch an die Systeme 308X und 3090 angeschlossen werden.

Zwei verschiedene Aufzeichnungsverfahren mit unterschiedlichen Leistungsdaten ermöglichen gruppencodiertes Aufzeichnen mit einer Dichte von 6250 bpi bei einer

Datenrate von 780 Kilobyte pro Sekunde oder 1600 bpi bei 200 KB je Sekunde. Die Umschaltung zwischen beiden Zeichendichten erfolgt programmgesteuert.

Drei Zusatzeinrichtungen stehen für das System 3422 zur Verfügung. Eine Datenstromeinrichtung ermöglicht die Nutzung von Kanälen bis 3 MB je Sekunde. Mit einem Zweikanalschalter kann die Magnetbandeinheit entweder an zwei Kanäle eines Rechners oder an zwei verschiedene Zentraleinheiten über je einen Kanal angeschlossen werden. Über die im Modell A01 eingebaute Kopplungseinrichtungen lassen sich zwei A01-Geräte miteinander verbinden und damit bis zu 16 Laufwerke adressieren.

Das Magnetbandsystem 3422 wurde bei Siemens - im Bereich Peripheriesysteme - nach IBM-Spezifikationen entwickelt und wird dort für Big Blue gefertigt. Die Erstauslieferungen sind für das zweite Quartal 1986 geplant. Der Kaufpreis soll rund 96 000 Mark für das Modell A01 und für das B01 etwa 44 000 Mark betragen.