Erstes Quartal entspricht insgesamt den Analystenprognosen

IBM schwächelt im Servicegeschäft

23.04.2004
MÜNCHEN (CW) - IBM hat das Geschäftsjahr 2004 mit Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn begonnen. Allerdings wäre die Ergebnisverbesserung ohne den schwachen Dollar weit geringer ausgefallen. Vor allem der Servicebereich legte kaum zu.

Bei der Vorlage der Zahlen erklärte Konzernchef Samuel Palmisano, er sei "enthusiastisch" über die weiteren Aussichten für 2004. Das im ersten Quartal erzielte Umsatzwachstum stamme aus allen Regionen und sei ein Anzeichen für die zunehmende wirtschaftliche Erholung.

IBMs Hardwareerlöse stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal um 16 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar, die Softwareeinnahmen kletterten um plus elf Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. Schwächer schnitt die IT-Dienstleistungs- und Beratungssparte Global Services ab: Sie erzielte lediglich einen Umsatzzuwachs von neun Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar, bei stabilen Wechselkursen bleibt davon gerade einmal ein Plus von einem Prozent übrig. Wegen Investitionen in neue Rechenzentren im Zuge der "On-Demand"-Strategie wuchs gleichzeitig der Vorsteuerprofit der Sparte lediglich um 0,8 Prozent auf 991 Millionen Dollar. Laut Finanzchef John Joyce lief dabei das Outsourcing- und Wartungsgeschäft im Berichtszeitraum aber weiterhin gut, die Bereiche Beratung und Systemintegration schwächelten jedoch. Allerdings, so räumte Joyce ein, habe man im Berichtszeitraum keinen großen Vertrag abgeschlossen.

Die vor kurzem zusammengelegte Systems und Technology Division verzeichnete ein Umsatzplus von 14 Prozent auf vier Milliarden Dollar. Der ausgewiesene Vorsteuerprofit von 170 Millionen Dollar ist dabei allein dem um 16 Prozent gewachsenen Server- und Mainframe-Geschäft zuzurechnen, während die Halbleitersparte einen Umsatzrückgang um neun Prozent verbuchte. Bis Ende des Jahres rechnet IBM hier jedoch mit einer Rückkehr in die Gewinnzone.

Die Personal Systems Group erzielte insbesondere dank der starken Nachfrage nach Notebooks ein Umsatzwachstum um 17,4 Prozent auf 2,85 Milliarden Dollar und konnte ihren Vorsteuerverlust um 84 Prozent auf elf Millionen Dollar senken.

Trotz partieller Schwächen kann sich das Zahlenwerk insgesamt durchaus sehen lassen: So steigerten die Armonker ihren Nettoprofit gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1,38 Milliarden auf 1,6 Milliarden Dollar oder 93 Cent pro Aktie und trafen damit genau die mittlere Prognose der Analysten. Gleichzeitig wuchsen die Einnahmen um elf Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar und lagen somit sogar leicht über dem Konsens der Wall Street von 21,93 Milliarden Dollar. Währungseffekte nicht eingerechnet, hätte IBM aber lediglich ein Umsatzplus von drei Prozent erzielt.

Die Prognosen für das laufende Jahr bezeichnete IBM-Finanzchef Joyce als "vernünftig". Laut First Call Thomson rechnen die Analysten im Schnitt damit, dass der IT-Riese seinen Jahresgewinn um 14 Prozent auf 4,93 Dollar je Aktie steigert. Die Einnahmen sollen um 7,4 Prozent auf 95,73 Milliarden Dollar klettern. (mb)