IBM - oder wie Niederlagen zu Siegen werden

18.05.1990

Trotz aller "Mißgeschicke", trotz aller Fehlprojekte - Katastrophen scheint es im Hause IBM nicht zu geben. Der blaue Riese verfügt über das notwendige Kapital, um erlittene Schlappen mit Hilfe produktiver Third Parties immer wieder auszubügeln - und dabei das hauseigene Produktangebot auch noch ungewollt zu verbessern. Da warten AS/400-Anwender monatelang mit Spannung auf das in Aussicht gestellte IBM-Produkt, das ihre Maschinen in das AD/Cycle-Konzept integrieren soll. Doch was bieten die Blauen? Eine CASE-Umgebung, mit der die Anwender insgeheim schon lange liebäugeln, die bisher aber von vielen nicht angeschafft wurde, weil sie im blauen Lebenszyklus-Konzept nicht vorgesehen war. Im Klartext: AS/400-Anwender mußten mit einer ungeeigneten CSP-Lösung solange unternehmensinternes Krisenmanagement betreiben, bis klar war, daß die Entwicklung eines konkurrenzfähigen CASE-Tools im Hause IBM Utopie bleiben würde. Wie aber macht man eine fremde Losung zu einer eigenen? Natürlich: Man kauft den Anbieter Nachdem bereits Anteile der anderen Business-Partner Knowledgeware, Index und Bachman einverleibt wurden, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Big Blue sich um Synon-Anteile bemühen wird. hv