IBM-Maulkorb für ICC-Schröder

04.04.1986

MÜNCHEN (lo) - Empfindlich zeigte sich die IBM bei einer Äußerung Ulrich Schröders, Alleingeschäftsführer der in Konkurs gegangenen International Computer & Consulting GmbH ICC in Hamburg, gegenüber der COMPUTERWOCHE: "Die IBM hat mich gekillt", polemisierte der ausgeknockte Leasing-Händler zur Hannover-Messe über Big Blues brutalen Verdrängungswettbewerb. Er meinte damit aber nicht nur gezielte Kampagnen der IBM gegen die ICC, sondern auch eine Forderung aus Stuttgart in Höhe von knapp drei Millionen Mark. Sie bezog sich auf "ungerechtfertigte Nachlässe aus dem Bereich Forschung und Lehre" bei Großrechnergeschäften.

Am 21. März erwirkte die IBM beim Landgericht Hamburg nun eine einstweilige Verfügung gegen diese Art von Meinungsfreiheit insbesondere "gegenüber Dritten, der Presse und/oder auch Verwendern von Datenverarbeitungsgeräten". Der Tatbestand: In großem Umfang waren - mit Duldung der IBM - 1984 preisreduzierte Maschinen, die für Hochschulen bestimmt waren, an kommerzielle Unternehmen weitergegeben worden.