Dienstleistungsniveau unter die Lupe genommen:

IBM läßt Vertragshändler testen

13.06.1986

WIEN (apa) - Qualitätskontrollen müssen jetzt IBM-Vertragshändler in Österreich über ich ergehen lassen. Die als Kunden getarnten Prüfer sollen das tatsächliche Niveau der angebotenen Beratungs- und Servicedienste ermitteln. Durchgeführt werden die Tests in der Alpenrepublik von einem Marktforschungsinstitut.

Das Händlernetz für IBM Personalcomputer wurde bereits grobmaschiger: Von ehemals 55 Firmen mit 70 Geschäften existieren derzeit noch 50 Distributoren mit 65 Repräsentanten. Mit einer weiteren Entflechtung rechnet Richard Straub vom IBM PC-Vertrieb allerdings nicht, da die geografische Lage des Landes ohnedies strukturelle Probleme aufwerfen würde. Wollte man Vertriebspartner in entlegeneren Regionen von der

Händlerliste streichen, weil sie dem IBM-Standard nicht entsprächen, so würde man dadurch der Konkurrenz das Feld ebnen.

Zusammen mit ihren Distributoren und der Hamburger Software GmbH plant die IBM, Workshops zu veranstalten, um branchenspezifische Softwareanwendungen mit Standardpaketen stärker zu fördern. Als dafür "gut aufbereitet" beurteilte Helmut von Wersch, Marketing- und Schulungsleiter des deutschen Softwarehauses den österreichischen Markt. Seinem Urteil zufolge stimme das Marktgrößenverhältnis von eins zu zehn zur Bundesrepublik inzwischen nicht mehr.

Die Software GmbH, die als Hauptlieferant für IBM PC-Pakete gilt, meldete bei ihren Programmen für die Finanzbuchhaltung bisher etwa 300, bei Fakturierungssoftware rund 200 Installationen. Mehrplatzfähige Programme als Netzwerklösungen befänden sich in der Entwicklungsphase, ein neues Einkaufsprogramm solle zum Jahresende präsentiert werden, teilte das Unternehmen mit.