Automatische Fernsprechauskunft durch Sprachausgabe:

IBM läßt Audi zu Wort kommen

30.09.1983

MÜNCHEN (bi) - Vorerst nur in einen regionalen Testbetrieb geht die viertel- und halbautomatische Fernsprechauskunft (Audi) in München die 1981 von der Deutschen Bundespost bei der IBM in Auftrag gegeben wurde. In Anwesenheit von Lothar F.W. Sparberg, dem Votsitzenden der Geschäftsführung der IBM Deutschland, demonstrierte Bundespostminister Schwarz-Schilling der Fachpresse als "echte Premiere" Abfragegerät und -modus.

Nach den Worten des Ministers werden 20 Millionen Mark in den

"Audi"-Test investiert. Der Gesamtwert für das übergeordnete Projekt "Kontes" (Kundenorientierte Neugestaltung der Teilnehmerdienste mit Einsatz von DV-Systemen) betrage 200 Millionen Mark. Kontes wird zusammen mit Sperry realisiert und umfaßt neben dem Telefonauskunftsdienst "Audi" noch den Buchdienst "Budi", den Anmeldedienst "Andi", die Ortsanschlußkabelschaltung "Orka", den Fernsprechentstörungsdienst "Fedi" und den Rechnungsdienst "Redi".

Der Aufbau des vollautomatischen Fernsprechauskunftsdienstes soll ebenfalls in München parallel noch in diesem Jahr zu dem viertel-und halbautomatischen, immer noch personalaufwendigen System starten. Etwa 50 der 120 Auskunftsplätze in der bayerischen Oberpostdirektion, die bisher mit Mikrofilm-Abfragegeräten ausgerüstet waren, wurden bereits auf das IBM-System umgestellt: Die fernmündliche Anfrage des Auskunftsuchenden wird vom Fräulein vom Amt möglichst komplett über Tastatur ins System eingegeben, die eigentliche Auskunft wird dann automatisch über eine Sprachausgabe (halbautomatisches Verfahren) dem Postkunden mitgeteilt, ist der Kunde nicht zufrieden, so schaltet sich die menschliche Auskunft wieder ein.

Im Hinblick auf die potentiell wachsende Anzahl von Anfragen glaubt der Minister mit diesem Rationalisierungsinstrument Neueinstellungen für den Auskunftsdienst überflüssig zu machen, andererseits aber auch kostendeckender und damit arbeitsplatzerhaltend wirken zu können.