AIX auch nach Freitag, dem Dreizehnten

IBM ignoriert SCO-Ultimatum

20.06.2003
MÜNCHEN (CW) - IBM hat nicht auf die Forderung von SCO reagiert, bis zum Freitag, den 13. Juni 2003, eine Milliarde Dollar Schadensersatz für angebliche Urheberrechtsverletzungen zu zahlen.

SCO hatte angedroht, zu diesem Termin Big Blue die Lizenz für sein Unix-Derivat AIX zu entziehen. Danach wollte das SCO-Management über das weitere Vorgehen gegen IBM beraten. Bis Redaktionsschluss war nicht bekannt, welche Maßnahmen SCO nun plant. Zuvor hatten die Besitzer der Unix-Rechte angekündigt, ihre Klage möglicherweise auch auf den "Linux-Vater" Linus Torvalds und auf einen ungenannten US-amerikanischen "Hardwarehersteller" auszuweiten.

Die Urheberrechtsklage könnte sich allerdings für SCO als Bumerang erweisen. Ein SCO-Intimus hat gegenüber "E-Week" erklärt, das Unternehmen habe bei der Entwicklung seiner "Linux Kernel Personality" (LKP) massiv Sourcecode aus dem Linux-Kernel verwendet. Die LKP ermöglicht es, Anwendungen für das Open-Source-Betriebssystem auf SCO-Unix laufen zu lassen. Sollten die Vorwürfe zutreffen, hätte SCO die Linux zugrundeliegende General Public Licence (GPL) verletzt, die bei Verwendung von Linux-Code die Offenlegung des abgeleiteten Programms vorschreibt. (ls)