IBM fordert Lizenzgebuehren fuer PC-Patente

03.05.1996

MUENCHEN (CW) - IBM bittet die PC-Hersteller Europas zur Kasse. Die Rechtsanwaelte des Grossunternehmens haben einige Dutzend Patente ausgegraben, die sich IBMs PC-Abteilung Mitte bis Ende der achtziger Jahre in den USA und Europa sichern liess. In vielen der heute erhaeltlichen Rechner steckt noch diese patentrechtlich geschuetzte Technik des Ur-PCs von IBM. Hersteller beziehungsweise Vertreiber sehen sich deshalb mit enorm hohen Lizenzforderungen konfrontiert, schreibt das DV-Magazin "c't". IBM verlange pro Patent ein Prozent, maximal fuenf Prozent vom Verkaufspreis eines PCs. Diese Summe entspreche aber ziemlich genau der Marge, die kleinere PC-Haendler heute verdienen. Die Grossen der Branche haben bereits ihre Abkommen mit IBM getroffen: Compaq soll einige Millionen Dollar fuer einen Pauschalvertrag gezahlt haben, SNI hat ein Austauschabkommen geschlossen, Escom zahlt dem Vernehmen nach fuenf Millionen Mark pro Jahr an Big Blue. Vobis laesst derzeit die Ansprueche vor Gericht klaeren. Theo Lieven, Chef von Vobis, geht davon aus, dass weniger als zehn Prozent der Ansprueche rechtlich Bestand haben werden.