Server-Bundlings an Prozessen ausrichten

IBM forciert Integrationskurs

05.11.1999
SAN MATEO (IDG) - Eine Umstrukturierung der Server-Produkte soll IBM näher an die Position eines Lösungsanbieters rücken. Im Rahmen des "E-Business Integrator Program" will man den Schwerpunkt von individuellen Produkten zu anpaßbaren Plattformen verschieben.

Das IT-Angebot werde sich künftig mehr an Aufgaben beziehungsweise Prozessen wie E-Commerce, Unternehmens-Portalen und Customer-Relationship-Management orientieren, so John Swainson, General Manager für Applikationen und Middleware in der Software Solutions Group von IBM. Als konkretes Beispiel nennt er ein neues Tool für Enterprise Application Integration (EAI), das Big Blue mit dem Web-Applikations-Server "Websphere", der Middleware "MQ Series" sowie den hauseigenen TP-Techniken zu einer Lösung bündeln will. Im ersten Quartal 2000 soll es hier zu einem Angebot kommen.

Zwei Offerten sind auch in Sachen Notes und Websphere geplant. Zum einen soll es ein kombiniertes Set vorgefertigter Applikationen geben, andererseits will man beide Infrastrukturen als ein Spektrum von Services anbieten, die sich nach Bedarf zusammenstellen lassen. Letzteres empfiehlt IBM als eine von Entwicklern "anpaßbare Plattform". Sie soll einen Mittelweg für diejenigen Anwender bieten, die sowohl vor der Individualentwicklung als auch vor der Einführung unflexibler Standardsoftware zurückschrecken. IBM wähnt sich damit schon jetzt in der führenden Marktposition, da bislang kein Konkurrent eine Lösung anbieten könne, die Komponententechnik, XML, Messaging und Transaktionsprozesse in einem Produkt unterstützt.

Derartige Höhenflüge werden von Analysten jedoch mit der Feststellung gebremst, daß IBMs Vorhaben nichts anderes als die logische Fortsetzung der konzernweiten Bundling-Strategie sei. Dennoch findet die Initiative Respekt. Jetzt komme alles auf die leichte Bedienbarkeit des EAI-Tools und auf das für die Team-Entwicklung notwendige Repository als Herzstücke der Integrationstechnik an, meinen Analysten der Meta Group.