IBM entfacht Blade-Server-Feuerwerk

09.02.2006
IBM hat eine neue Generation seiner Blade-Center-Hardware, das "Blade Center H", vorgestellt. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen neue Blade-Server an. Diese sind sowohl mit dem "Cell"-Prozessor ausgerüstet als auch mit dem "Power"-Chip und Intel-CPUs.

Beim "Blade Center H" (H steht für High Performance System) erhöht sich die Geschwindigkeit der internen Datenübertragung von und zu Blades um das bis zu Zehnfache. Das neue Blade-Chassis ermöglicht eine I/O-Rate von bis zu 40 Gigabit /s pro Blade-Server.

Außerdem wurde die Blade.Org-Community (www.blade.org) offiziell gegründet, nachdem sie bereits vergangenes Jahr angekündigt worden war. Der Vereinigung gehören neben IBM und Intel Unternehmen wie AMD, Brocade, Cisco, Citrix, Netapp, Nortel, Novell, Red Hat, Symantec, VMware, Voltaire, Wyse und weitere an. Die Vereinigung hat sich zum Ziel gesetzt, Blade-Lösungen schneller auf den Markt zu bringen und den Einsatz von Blade-Technologien zu erleichtern.

Das "Blade-Center JS21" ist mit Dual-Core-Power-CPUs ausgestattet und verfügt über eingebaute Virtualisierungskapazitäten. An der Entwicklung dieses Systems war das deutsche Entwicklungszentrum in Böblingen maßgeblich beteiligt. Gegenüber dem Vorgängermodell soll, so IBM, JS21 eine bis zu dreifach höhere Leistung besitzen. Der Dual-Core-Prozessor arbeitet mit höheren Taktraten. Weitere Merkmale sind ein leistungsstärkeres I/O-Subsystem und die Integration eines PCI-Express-Interface auf dem Board.

IBMs "Blade-Center HS20" ist ein stromsparendes Blade-Center mit Dual-Core-Technologie von Intel. Durch eine effiziente Stromnutzung dank des hohen Integrationsfaktors im Blade-Center-Chassis reduziert sich die Abwärme wesentlich. Daher bleibt auch der Kühlaufwand im Rechenzentrum relativ gering.

Das neue Blade-Center H ist eine Ergänzung des jetzigen Chassisangebots, die bisherigen Chassis werden weiterhin angeboten. Die Switches und Blades sind untereinander kompatibel.

Das Blade-Center H, das "Advanced Management Module" und das Blade-Center JS21 werden im März 2006 erhältlich sein. Die Blade-Center HS20 mit Intels Dual-Core-Chips stehen voraussichtlich ab April 2006 zur Verfügung. Die Blade-Center-Systeme mit dem Cell-Prozessor sollen voraussichtlich im 3. Quartal 2006 erhältlich sein. Über Sonderanforderungen können sie begrenzt bereits jetzt geordert werden.

Lukratives Geschäft

Seit 2002 hat IBM über 350.000 Blade-Server installiert und damit einen Umsatz von etwa 1,6 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Hält Big Blue mit dem Marktwachstum in diesem Segment mit und kann es seinen Marktanteil konservieren, so dürfte sich das Geschäft mit diesem Rechnertyp auf fünf Milliarden Dollar bis zum Jahr 2010 auswachsen. Wenn diese Rechnung aufgeht, werden sich die Blade-Server zum umsatzstärksten Produktbereich in IBMs Serverangebot entwickeln.

Big Blue selbst erhebt die Blade-Center in den Rang von Standardsystemen. Wiewohl diese Einschätzung auch kritisch gesehen werden kann, zeichnen sie sich nach Meinung von Experten doch durch ein hohes Maß an Offenheit aus. (jm)