Pessimismus verdirbt das Geschäft

IBM-Chef Raizner vermisst Wachstumsimpulse

21.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Der neue Deutschland-Chef von IBM, Walter Raizner, sieht momentan nur geringe Chancen für höheres Wachstum. Der anhaltende Pessimismus sowie Wettbewerbsnachteile in Deutschland verhinderten die notwendigen Impulse.

Die IT-Branche befinde sich in einer Übergangsphase, sagte Raizner anlässlich eines Journalistengesprächs in Hornbach bei Saarbrücken. Im laufenden Jahr werde sich die Konsolidierung fortsetzen, weitere Unternehmen würden vom Markt verschwinden. Es gebe kaum Chancen, Umsatz und Ertrag aus eigener Kraft zu steigern. Dazu fehlten die Wachstumsimpulse.

Vor allem der allgegenwärtige Pessimismus, der für die negativen Rahmenbedingungen in Deutschland verantwortlich sei, mache ihm zu schaffen, sagte Raizner, der erst im Januar aus den USA, wo er das weltweite Speichergeschäft von IBM verantwortete, nach Deutschland zurückkehrte. Komplizierte Steuer- und Genehmigungsverfahren sowie Schwächen im Bildungssystem bedeuteten Wettbewerbsnachteile für deutsche Unternehmen. Man müsse aufpassen, nicht in eine Abwärtsspirale zu geraten.

Vor diesem Hintergrund werden viele Unternehmen kämpfen und ihre Geschäftsprozesse umbauen müssen, warnte Raizner. Spekulationen, IBM Deutschland sei dazu unter Erwin Staudt nicht in der Lage gewesen, wies der Manager zurück. Trotz der überraschenden Ablösung seines Vorgängers Mitte Januar verstehe er sich nicht als Sanierer: "IBM Deutschland ist kein Sanierungsfall." Für künftiges Wachstum setzt Raizner auf die im Herbst 2002 von IBM-Chef Samuel Palmisano vorgestellte Strategie "E-Business on Demand". (ba)