Die Java Virtual Machine können sich Anwender unter der Internet-Adresse www.ibm.com/ java kostenlos herunterladen. IBMs JVM basiert auf einem von Sun in Lizenz genommenen Code, der von IBM verbessert wurde, so Jason Woodward aus Big Blues Java-Marketing-Abteilung. Grundlage ist die Java-Version 1.1.7B. Allerdings soll noch in diesem Jahr eine Java-2-verträgliche Version der JVM herauskommen.
Der Grund für IBMs Java-Initiative liegt in dem seit langem schwelenden Streit zwischen Microsoft und dem Java-Entwickler Sun. Letzterer wirft Microsoft vor, den zwischen beiden Unternehmen ausgehandelten Vertrag gebrochen und Java so manipuliert zu haben, daß die plattformübergreifenden Eigenschaften verlorengingen. Da sich vor allem Entwickler besorgt über die Zukunft von Java äußerten, sah IBM Bedarf, eine eigene JVM herauszubringen.
Microsoft wollte IBMs Strategie bislang nicht kommentieren. "Viele Firmen entwickeln Java Virtual Machines", äußerte ein Microsoft-Sprecher lapidar. Tim Thatcher, Java-Manager bei IBM, betonte dagegen die Verantwortung seiner und anderer Firmen, die Entwicklung von Java voranzutreiben.