Low Power-Laser und Halbleitertrommel

IBM 3800: Technische Daten

09.05.1975

IBM hat auf der Hannover Messe einen neuen Drucker vorgestellt, der nicht mehr mechanisch - mit Druckwalzen oder -ketten - sondern nach einem elektrofotografischen Prinzip arbeitet. Das Druckersystem erreicht eine Geschwindigkeit von maximal 8580 Seiten pro Stunde, was eine Leistung von rund 755000 Zeilen pro Stunde ergibt. Der Drucker zeichnet sich dadurch aus, daß bis zu vier Schriftarten gleichzeitig verwendet werden können und außerdem die Möglichkeit besteht, in einem einzigen Druckvorgang Formulare und Daten zu drukken. Das System 3800 kann an die Modelle 370/145, 155, 158, 165 und 168 angeschlossen werden. Seine Funktionen werden durch VS1 oder VS2 unterstützt.

STUTTGART - Das Drucksystem IBM 3800 druckt zirka 143 Seiten pro Minute bei einem 12 Zoll hohen Formular, wobei die Anzahl der Zeilen keinen Einfluß auf die Geschwindigkeit hat. Bei 88 Zeilen pro Seite (acht Zeilen pro Zoll) ergibt sich daraus die maximale Leistung von rund 755 000 Zeilen pro Stunde. Das 3800-System ist damit sechsmal so schnell wie beispielsweise ein 1403-Drucker. Die Zeichen können in drei Größen gedruckt werden:

10 Zeichen pro Zoll (136 Zeichen/ Zeile), 12 Zeichen pro Zoll (163 Zeichen/Zeile) und 15 Zeichen pro Zoll (204 Zeichen/Zeile). Zeilendichten von sechs und acht Zeilen pro Zoll sind möglich. Gedruckt wird auf endloses Einfachpapier, das Führungslochränder hat. Das Papiergewicht kann zwischen 56 und 90 Gramm pro Quadratmeter liegen.

Das 3800 verarbeitet Formate in sechs verschiedenen Längen: 3, 4, 6, 8,10 und 12 Zoll. Jede Seite kann zehn verschiedene Breiten haben: 165, 180, 215, 235, 250, 270, 280, 305, 322, 340, 363 und 378 Millimeter. Der Benutzer hat so die Wahl zwischen 72 verschiedenen Formulargrößen.

Bis zu 255 verschiedene Zeichen (maximal vier Zeichensätze) können gleichzeitig ohne Reduzierung der Druckleistung verwendet werden. Dieser Zeichenvorrat besteht aus den verschiedenen verfügbaren Schriftarten, wie Gothic OCR-A, OCR-B, Text und Format in den einzelnen Schriftgrößen sowie vom Benutzer individuell entwickelten Zeichen. Die verschiedenen Zeichensätze sind auf einer Diskette gespeichert und können je nach Bedarf abgerufen werden.

Mit einer eingebauten Vordruckstation können Formulare - allerdings nur in Schwarz-Weiß - während des Druckvorgangs erstellt werden: je Formular braucht der Benutzer nur ein Fotonegativ zu erstellen.

Der Wechsel der verschiedenen Vordruckmasken ist einfach, somit wird ein schneller Formularwechsel möglich. Unter Programmkontrolle können von jeder Seite einer Liste soviele Kopien erstellt werden, wie tatsächlich benötigt werden. Das ermöglicht eine selektive Verteilung des Outputs. Da alle Druckarbeiten auf Einfachpapier ausgeführt werden, können Einsparungen bei den Papierkosten durch Wegfall des Kohlepapiers und bei der Papierlagerung erzielt werden.

Neue Formulare können schnell erstellt werden (Maskentechnik), so daß keine veralteten Formulare auf Lager bleiben.

Da nur unbedrucktes Papier verwendet wird, entstehen keine zusätzlichen Kosten für Sortierung. Im Rechenzentrum können die Rüstzeiten für Formularwechsel reduziert werden, darüber hinaus entfällt das Separieren von Mehrfachsätzen. Nicht zu vergessen, daß alle Kopien eine konstante Druckqualität haben und somit auch von optischen Lesern einwandfrei verarbeitet werden können.