Terminierung in Echtzeit

i2 baut Lösung für die Global Supply Chain aus

15.08.1997

Bei Rhythm handelt es sich um eine im Hauptspeicher laufende Software, in die sich die Supply-Chain-Komponenten der ERP-Systeme (ERP = Enterprise Resource Planning) beispielsweise von Baan, Oracle, SAP und SSA integrieren lassen. Technisch gesehen wird die Rhythm-Engine über den Middleware-Layer "Link" zwischen die Front-ends und die Daten-Server der ERP-Logistik geschaltet.

Auf diese Weise soll eine vom Zulieferer bis zum Vertrieb reichende und vor allem exaktere Übersicht über Versorgungsketten enstehen, als dies bislang mit ERP-Systemen möglich ist. Diese, so heißt es bei i2, folgten allenfalls dem MRP-II-Ansatz, in den lediglich Größen wie Artikel- und Stammdaten sowie Arbeitspläne eingingen. In Rhythm würden dagegen zusätzliche Parameter etwa über die Materialverfügbarkeit und reale Kapazitätsauslastung sowie über diejenigen Aufträge, die sich aktuell in einem Prozeß befinden, verarbeitet. Ein Vorteil bestünde deshalb darin, daß eine Verbindung der unterschiedlichen Planungsansätze vom detaillierten Tagesgeschäft bis zur langfristigen Strategie mit den jeweiligen Sichtweisen möglich sei.

Über die erweiterte "Available-to-Promise"-(ATP-)Funktion können nun Echtzeitaussagen zu Lieferterminen getroffen werden. Das Programm berücksichtigt dabei Kundenvorgaben beispielsweise in bezug auf Losgrößen sowie Anzahl und Intervalle von Lieferungen. In Verbindung mit der überarbeiteten "Master-Planning"-Funktion sei es zudem möglich, Gesamtprognosen für mehrere Standorte zu treffen, Lagerbestände zu planen sowie Produktionskapazitäten und Material zu reservieren.

Verbesserungen kommen laut Hersteller auch im Bereich der Distribution. Als strategische Planungsfunktionen werden genannt: die Berücksichtigung von Losgrößen, das periodische Auffüllen von Lagerbeständen, die Option zur Warenbeschaffung aus verschiedenen Ebenen einer Versorgungskette sowie die Koordination mehrerer Produkte bei der Beschaffung und Lieferung.

Rhythm als EIS

i2 bezeichnet sein Supply-Chain-Paket Rhythm auch als entscheidungsunterstützendes System. Befinden sich beispielsweise bei einem Großunternehmen 20 000 Aufträge im Prozeß, soll nicht das dargestellt werden, was ohnehin unproblematisch abläuft. Statt dessen ist die Lösung als Alarmsystem gedacht, mit dem kritische Bereiche automatisch aufgedeckt oder durch What-if-Szenarien analysiert werden können.

Als Zielgruppe nennt der Hersteller die Stahl-, Metall- und Papierindustrie mit ihren komplexen Planungsprozessen, High-Tech-Konzerne wie Halbleiter- und Computerhersteller, die Automobilbranche sowie die Konsumgüterindustrie in Verbindung mit Pharma-Unternehmen.

Zu den i2-Konkurrenten gehört unter anderem die Manugistics GmbH, Essen.