Tesdata muß Siemens- und ICL-Anwender warten lassen:

Hyperschneller Kanal verbindet versprengte CPUs

01.06.1979

LONDON (ee) - Für rund 100 000 Mark können Datenschützer zum Beispiel aufatmen, die ihre zu kontrollierende Rechnerkapazität übers Gelände verteilen und dennoch Daten abarbeiten wollen, "als befänden sich die Rechner logistisch in einem Raum". So beschreibt H. J. Däuble, Geschäftsführer der Tesdata GmbH, die Nutzanwendung des "Hyperchannel", der von der Network Systems Corp. entwickelt und von Tesdata weltweit vertrieben wird.

Die Vorzüge des Hyperchannel bestehen in drei Punkten: Er ermöglicht die entfernungsunabhängige Verknüpfung vielschichtiger Hardware, wobei auf Strecken von bis zu 1,3 Kilometer eine Übertragungsrate von 50 Millionen Bit pro Sekunde erreicht werden kann. Kernstück des Hyperchannel sind zwei Mikroprozessor-gesteuerte Adapter, von denen der eine Sende- und der andere Empfängeraufgaben wahrnimmt, wobei die Informationsblocks jeweils in Adapter-Sprache umgesetzt werden, um die hohen Übertragungsgeschwindigkeiten zu erreichen.

H. J. Däuble muß allerdings Siemens- und ICL-Anwender warten lassen. "Nicht mehr in diesem Jahr" werde es die Adapter für diese Hersteller geben, während für alle anderen wichtigen Maschinen der "Hyperchannel" bereits zur Verfügung stehe. Däuble glaubt in der Bundesrepublik dennoch bereits in diesem Jaht zehn Einheiten absetzen und nächstes Jahr den HC-Absatz verdopplen zu können.

Tesdata, bisher mit Computer-Ressource-Management-Produkten im Geschäft, zuletzt mit 18 Millionen Dollar Umsatz, flüchtet sich in diesen Tagen unter das finanzkräftige Dach der Oak Technology Inc., die bisher im Fernseh-Business operierte. "Die Tesdata-Mannschaft bleibt unverändert", sagt Däuble dazu.