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Hynix drohen hohe Strafzölle in den USA

02.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Ansicht des US-Handelsministerium (DOC) hat die südkoreanische Regierung den Chiphersteller Hynix in unzulässiger Weise begünstigt. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, kam das Ministerium nach eingehender Untersuchung zu der vorläufigen Auffassung, dass die Chipimporte des Konzerns in die USA mit 57,37 Prozent staatlich subventioniert wurden. Sollte dieses Resultat von der internationalen Handelskommission (ITC) bestätigt werden, drohen Hynix Strafzölle in entsprechendem Umfang. Bis zur endgültigen Entscheidung, die frühestens für Ende Juli erwartet wird, muss der Chipriese eine Summe im Umfang der erwarteten Strafzölle als Bürgschaft hinterlegen.

Der US-Konkurrent Micron hatte Hynix vorgeworfen, seine Produkte zu Dumping-Preisen auf den US-Markt gebracht und damit Microns Geschäft geschädigt zu haben. In gleicher Sache ermittelt auch die EU gegen den südkoreanischen Speicherchiphersteller, hier war Infineon der Beschwerdeführer. Auf dem alten Kontinent drohen Hynix künftig möglicherweise Strafzölle von bis zu 35 Prozent, eine Entscheidung in Brüssel soll am 25. April fallen.

Der ebenfalls von Micron beschuldigte Konkurrent Samsung Semiconductor wird dagegen voraussichtlich ungeschoren davonkommen: Das US-Handelsministerium bezifferte die Nettosubventionsrate des Konzerns bei Chipimporten in die USA auf lediglich 0,16 Prozent. (mb)