3 Fragen an Fujitsu-Experte Holger Kordowske

Hybrid-IT aufbauen: Nicht ohne den passenden Partner

21.11.2019
Anzeige  Durch die Digitalisierung unterliegen Unternehmen einem beständigen Wandel, der immer wieder neue Themen in den Fokus rückt. In unserer Serie „3 Fragen an …“ geben Experten von Fujitsu Einblicke in aktuelle Problemstellungen in der IT. In dieser Folge äußert sich der Experte für Integrierte Systeme zum effizienten Management hybrider Infrastrukturen.

Herr Kordowske, wozu hybride Infrastrukturen? Wann ist es sinnvoll, Workloads in unterschiedliche Umgebungen zu verlagern?

Holger Kordowske: Für die Platzierung von Workloads sind im Wesentlichen zwei Kriterien entscheidend: Die Komplexität einer Workload sowie der geschäftliche Wert, den diese erzeugt. Komplexe Workloads erfordern einen hohen Anpassungsgrad, müssen besonderen Sicherheits-, Datenschutz- und Compliance-Anforderungen genügen, erfordern die volle Kontrolle des Unternehmens und eine geringe Latenzzeit bei der Verarbeitung. Wenn diese Workloads einen echten Mehrwert für Ihr Unternehmen schaffen, sollten sie im eigenen Rechenzentrum betrieben werden; haben sie nur eine geringe Bedeutung für den geschäftlichen Wert, sollten sich Unternehmen schlicht davon trennen.

Weniger komplexe Workloads, die zur Schaffung von Geschäftswert benötigt werden, gehören in die Cloud, denn die Cloud steht für Agilität und Kosteneffizienz. Workloads, die weniger komplex sind und einen niedrigeren Geschäftswert generieren, lassen sich kostengünstig auslagern und im Rechenzentrum eines Hosting-Providers betreiben.

Wie lassen sich neue Infrastrukturen bei Bedarf schnell umsetzen?

Holger Kordowske: Der Aufbau und die Verwaltung einer Data Center Infrastruktur wird immer komplexer, fehleranfälliger, zeitaufwendiger und teurer. Komponenten wie Server, Storage, Netzwerkkomponenten und Software müssen aus einer Vielzahl von Optionen ausgewählt, beschafft und integriert werden. Um die Kompatibilität der einzelnen Komponenten zu gewährleisten, sind umfangreiche Tests erforderlich. Dies wiederum erfordert ein tiefes technologisches Wissen und ein Verständnis für ihre gegenseitigen Abhängigkeiten.

All dies allein zu tun, kann ein gangbarer Weg sein, wenn Sie über alle Experten verfügen, die den gesamten Prozess zur Einführung einer neuen Infrastruktur abdecken. Ist dies jedoch nicht der Fall, birgt dieser Weg für Ihr Unternehmen zahlreiche Risiken. Um diese zu minimieren, empfiehlt es sich, einen Partner an Bord zu holen, der ein Portfolio von integrierten Systemen zur Verfügung stellen kann, die für den Einsatz in hybriden Infrastrukturen vorbereitet sind.

Integrierte Systeme - so genannte konvergente oder hyper-konvergente Systeme - beinhalten eine vordefinierte, vorintegrierte und vorgetestete Kombination von Rechenzentrumskomponenten und vereinfachen den Aufbau hybrider Strukturen erheblich. Typische Aktivitäten wie Komponentenintegration und Testing werden vor Projektbeginn durchgeführt. Die Aktivitäten vor Ort beschränken sich auf die Implementierung des integrierten Systems.

Holger Kordowske ist Senior Specialist Marketing Manager Integrated Systems, International Product Marketing, bei Fujitsu.
Holger Kordowske ist Senior Specialist Marketing Manager Integrated Systems, International Product Marketing, bei Fujitsu.
Foto: Fujitsu

Wie lassen sich Workloads über verschiedene Umgebungen hinweg effizient verwalten?

Holger Kordowske: Wenn Sie Workloads in verschiedenen Umgebungen einsetzen, sollten Sie ein Tool nutzen, das Ihnen erlaubt, das komplette Portfolio von Services in ihrer hybriden IT Umgebung zentral zu verwalten. Nur so lassen sich die Services über den gesamten Lebenszyklus sowie die dafür erforderlichen Benutzerzugänge in Ihrer hybriden IT-Umgebung effizient steuern. Ein solches Tool ermöglicht es IT auch, neue Services schnell einzuführen, zu kontrollieren sowie ihren Verbrauch zu dokumentieren und zu berechnen. Der Zugriff sollte über ein intuitives Self-Service-Portal erfolgen, auf dem alle Services leicht auffindbar und nutzbar sind, und zwar unabhängig davon, von wo sie bereitgestellt werden: ob über das lokale Rechenzentrum, ein externes Rechenzentrum oder einen Cloud-Service von Drittanbietern.

Holger Kordowske arbeitet als Senior Specialist Marketing Manager Integrated Systems, International Product Marketing, bei Fujitsu. Er blickt auf eine über 30-jährige Berufserfahrung in der ICT-Branche zurück. Holger Kordowske arbeitete in verschiedenen Funktionen der Softwareentwicklung und des Produkt-Marketings bei Siemens Nixdorf Computers, Siemens, Fujitsu Siemens Computers und Fujitsu. Er hat einen Abschluss in Elektrotechnik von der Technischen Universität München.