Bald mehr Gestaltungsmöglichkeiten

HTML-Nachfolger XML könnte an Netscape scheitern

28.03.1997

Die Programmierung von WWW-Inhalten mittels der altgedienten Hypertext Markup Language (HTML) stößt in den Augen vieler Kritiker bereits allzu oft an ihre Grenzen. XML soll vor allem verbesserte Methoden für die Definition Web-basierter Inhalte bieten.

HTML-Tags erlauben nur äußerst eingeschränkte Möglichkeiten zur Definition von Datentypen. XML stellt eine Methodologie zur Verfügung, mit der Web-Publisher in standardisierter Form neue Tags erstellen können.

Damit ließen sich künftig beliebige Inhalte über "Document-structure"- oder "Content"-Felder durchsuchen, was bisher nur über Textketten möglich ist. Beispielsweise könnte ein Automobilhersteller eigene Tags zur Definition von Autoteilen erstellen. Die damit für einen Web-Katalog entwickelten Inhalte könnten später extrahiert und anschließend benutzt werden, um eine Bedienungsanleitung zu produzieren.

Ein Komitee des World Wide Web Consortium (W3C) wird XML am 7. April bei einem Meeting im kalifornischen Santa Clara präsentieren. Für den neuen Standard stehen unter anderem Digital, Hewlett-Packard, IBM, Javasoft, Microsoft, Novell sowie Spyglass und Sun. Netscape allerdings verweigert bis dato seine Unterstützung und hält die Erweiterungen für unnötig. Diese Entscheidung könnte den Standardisierungsprozeß beim W3C verzögern oder verhindern.