Betatest der Maschine beginnt in April:

HPs RISC komm in die Gänge

13.02.1987

PALO ALTO (CWN) - Einen vorsichtig optimistischen Bericht über die Fortschritte ihrer RISC-Maschine HP 3000 Modell 930 legte Hewlett-Packard vor. Betatest-Versionen dieses ersten kommerziellen Nebenprodukts des Spectrum-Entwicklungsprojektes seien "irgendwann im April" zu erwarten, erklärte der stellvertretende HP-Geschäftsführer Dean Morton.

Die Anzahl der Betatest-Kandidaten konnte Morton jedoch nicht nennen. Mit der Auslieferung der Serienmaschinen will das Unternehmen Mitte des Jahres beginnen.

HP-Präsident John Young mochte zu Fragen nicht Stellung nehmen, ob sein Entwicklungssystem die Probleme mit dem Betriebssystem und der I/O-Software in den Griff bekommen habe, die in der Vergangenheit die Auslieferung der kommerziellen Ausführung des fraglichen Rechnersystems verzögert hatten. Auf die Frage, ob der Zeitplan wiederum nicht eingehalten werden könne, spielte Young diese Möglichkeit herunter. Die bei dieser Gelegenheit gezeigte Vorsicht relativiert allerdings die ansonsten ermutigende Beurteilung des gegenwärtigen Entwicklungsstandes des Rechners.

Das Unternehmen habe eine Liste von sechs bis zwölf Teilnehmern an dem bevorstehenden Betatest-Programm aufgestellt, sagte Morton in einem Interview. Auch habe HP "einen wichtigen Meilenstein passiert" bei seinen Bemühungen, die Software-Bugs zu beheben, die im vergangenen September die Auslieferung des Systems verhindert hatten. Er warnte aber auch davor, die noch zu leistende Entwicklungsarbeit zu unterschätzen.

Diese "Meilensteine" spezifizierte HPs Senior Vice President für Business-Systeme, Doug Chance, als Verkürzung der I/O-Wege um zwei Drittel. Die Länge dieser Wege habe zu den Verzögerungen beigetragen. Bei der Korrektur dieses Problems habe man jedoch unabsichtlich neue Fehler erzeugt oder aufgedeckt. Gegenwärtig arbeite HP jedoch hart an der endgültigen Beseitigung der genannten Schwächen. Ein wesentliches Hindernis müsse allerdings noch überwunden werden, führte Chance aus, nämlich die zeitaufwendige Integration der Datenbankverwaltung und der Netzwerk-Einrichtungen.