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HP will seine Linux-Kunden schadlos halten

24.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - HP kündigt heute an, dass es seine Kunden vor jeglichen juristischen Attacken der SCO Group wegen der Verwendung von Linux absichern wird. Martin Fink, der für Linux zuständige Vice President, erklärte laut "Wall Street Journal", HP habe auch über eine Klage gegen SCO nachgedacht, sich aber letztendlich dafür entschieden, seine Kundschaft schadlos zu halten. Für die Zukunft wollte der HP-Manager eine Klage allerdings nicht grundsätzlich ausschließen.

HP werde jede SCO-Klage gegen einen seiner Linux-Kunden - laut Fink sind das "Zehntausende" - übernehmen. Das gelte für jeden Anwender, der zum Stand 1. Oktober Linux auf einem HP-Server oder eine HP-Workstation erworben habe. Dass dabei eine nicht unerhebliche Rechnung auflaufen könnte, lässt Fink kalt. HP sei "in der Lage, dieses Risiko einzugehen".

SCO-Chef Darl McBride kommentierte: "Es ist löblich, dass HP sich hinstellt und seine Nutzer schützt, aber dies wird dem Unternehmen eine erhebliche Belastung bescheren." Ob SCO gegen HP-Kunden vorgehen will, wollte er nicht kommentieren.

SCO hatte im März dieses Jahres zunächst IBM verklagt, das demnach Geschäftsgeheimnis von SCO an die Linux-Gemeinde weitergegeben haben soll. SCO behauptet, Linux enthalte Code aus Unix System V, dessen Copyright SCO für sich reklamiert. Mittlerweile will SCO gegen alle kommerziellen Linux-Nutzer zu Felde ziehen, die sich nicht durch Kauf einer speziellen Intellectual-Property-Lizenz freikaufen. (tc)