Service-Netzwerk via Satellit:

HP steigt in die Telekommunikation ein

10.02.1984

WASHINGTON, D. C. (cw) - Ein privates Service-Netzwerk für Sprach- und Datenübertragung auf Satellitenbasis kündigten die Hewlett-Packard Co. (HP) und die Vitalink Communications Corp. gemeinsam an. Dem Vernehmen nach kostet es wesentlich weniger als herkömmliche Übermittlungsmethoden.

Mit diesem neuen Service via Satellit wagt sich Hewlett-Packard erstmals auf den hartumkämpften Telekommunikationsmarkt. Benutzer des HP 3000 sollen künftig nicht mehr auf das Telefonnetz angewiesen sein, sondern miteinander über Bodenstationen, für die Vitalink verantwortlich zeichnet, und den Satelliten "Westar IV" der Westen Union Inc. miteinander kommunizieren können.

Die nötige Software, um die HP-3000-Rechner mit den Bodenstationen zu verbinden, sei bereits entwickelt, gab Vitalink auf einer Pressekonferenz anläßlich der Comnet '84 bekannt. Nach Aussage eines HP-Sprechers können auch Benutzer von IBM-Mainframes das Netzwerk zur Sprach- und Datenübermittlung verwenden, da der HP 3000 IBM-Prozessoren emuliert.

Das Netzwerk verfüge über einen Zweiwegkanal mit einer Übertragungsrate von 56 Kilobit pro Sekunde. Die monatlich anfallenden Kosten für den Kunden gibt Vitalink mit 1800 Dollar an. Ferner müsse der Benutzer eine Erdstation im Wert von 120 000 Dollar kaufen oder sie für 2000 Dollar pro Monat leasen. Für die Software werde einmalig ein Betrag von 20 000 Dollar berechnet. Nach Angaben von Vitalink-Präsident George Ward belaufen sich die monatlichen Aufwendungen für die herkömmliche Verbindung auf Mikrowellen-Basis auf 8000 bis 9000 Dollar.