Die Produkte von Bluestone sollen bei HP die Rolle einer Integrationsplattform einnehmen. Vor allem E-Speak, HPs Software-Framework für E-Business-Applikationen, soll von der Übernahme profitieren.

Laut Bill Russell, Vice President und General Manager Software and Services bei HP, war die Übernahme nicht zuletzt auf Wunsch der Kunden zustande gekommen. Diese hätten vom Hersteller gefordert, dass er selbst über Applikations-Server-Technologie verfügt. Bisher deckte HP diesen Markt vorwiegend über seine Partnerschaft mit Bea Systems ab.

Unklar ist nun, in welcher Form sich diese Zusammenarbeit fortsetzt. "Unsere Kunden können weiterhin Erzeugnisse von Bea Systems kaufen und mit unseren Produkten verwenden", so Russell. Allerdings wird HP die Bluestone-Software stärker in die eigenen Programme einbinden als die von Bea. HP versucht mit diesem Kauf, Boden gegenüber Konkurrenten wie Sun, Oracle und IBM gutzumachen, die bereits seit einiger Zeit über eigene Applikations-Server-Software verfügen.

Kaufpreis liegt bei 500 Millionen DollarFür Bluestone muss der Computerkonzern etwa 500 Millionen Dollar zahlen. Die Aktionäre der Softwarefirma erhalten 0,2433 HP-Anteilscheine für jede Bluestone-Aktie. Zeitgleich mit der Übernahme gab Bluestone die Geschäftszahlen für sein drittes Quartal bekannt. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23 Prozent auf 11,6 Millionen Dollar, während der Verlust sieben Millionen Dollar beträgt - 62 Prozent mehr als im dritten Quartal 1999.

Zu den Produkten von Bluestone zählen der J2EE-basierte Applikations-Server "Total E-Server" (früher Sapphire/Web), der die Basis für eine Reihe von Zusatzprodukten liefert. Dazu gehören die XML-Erweiterung "Total E-B2B", die E-Commerce-Software "Total-E-B2C", das Mobile-Commerce-Produkt "Total-E-Mobile" sowie die Highend-Lösung "Total-E-Global" für Großfirmen. Außerdem vertreibt das Unternehmen Entwicklungs-Tools wie zum Beispiel "Visual-XML".