Muselmanen zeigen Interesse am Bildschirm

Homecomputer auch am Bosporus gefragt

08.06.1984

ISTANBUL (VWD) - Steigende Nachfrage nach Heimcomputern wird aus der Türkei gemeldet. Gleichzeitig verschärft sich der Preiswettbewerb zwischen den ausländischen Anbietern der Geräte.

Nach der relativen Liberalisierung der Einfuhren durch das Importregime 1984 werden Heimcomputer nunmehr regulär eingeführt. Größere Bürocomputer mit höherer Speicherkapazität werden nach wie vor nur auf Bestellung importiert.

Die Zahl der türkischen Importeure von Heimcomputern hat sich inzwischen auf insgesamt rund 50 erhöht. Marktführer ist derzeit der britische Heimcomputer Sinclair. Die Geräte werden in der Türkei durch die Tepum Ltd. vertrieben, die bisher durch eine besonders aktive Absatzpolitik aufgefallen ist. Die Gesellschaft versucht, durch intensive Werbekampagnen sowie ein weitreichendes Software-Angebot sowohl für Unterhaltungs- wie auch Ausbildungszwecke den Markt zu durchdringen. Zur Absatzpolitik der Tepum gehören auch Preisreduzierungen. So wurden die Preise der Sinclair-Geräte kürzlich um durchschnittlich 25 Prozent gesenkt.

Tepum hat kürzlich auch die Drucker "Interface 1" (55 000 TL), "Microdrive" (55 000 TL) und Seikosha" (235 000 TL) von Sinclair auf den Markt gebracht. Die britischen Oric-Heimcomputer werden durch Albim vertrieben. Vertreter der US-Heimcomputer Commodore ist die Elektrosan. Die japanische Konkurrenz versucht ebenfalls Fuß zu fassen. Am aktivsten zeigt sich die Casio Computer Co. Ltd., deren Marktanteil allerdings noch relativ niedrig ist. Das steigende Interesse an Heimcomputern ist unter anderen damit zu erklären, daß auch in der Türkei TV-Spiele sich einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen. Heimcomputer beziehungsweise Fernsehspiele sind auf der kürzlich in Istanbul veranstalteten Ausstellung "Büromak '84" auf großes Interesse gestoßen.