Von der DV-Abteilung zur Selbständigkeit

Hoechst-Tochter will sich als IT-Dienstleister etablieren

31.10.1997

Nach einjähriger Vorbereitungszeit will sich die Hiserv GmbH nun als global agierender Full-Service-Anbieter für IT-Anwendungen etablieren. Die Hoechst-Tochter ging aus der ehemaligen Zentralabteilung Informatik + Kommunikation des Konzerns hervor und hat ihren Hauptsitz in Frankfurt. Sein globales Engagement unterstrich das Unternehmen bereits im ersten Jahr mit dem Aufbau weltweiter Strukturen. Zu den bereits bestehenden Tochtergesellschaften in Belgien, Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien, Singapur, Nordamerika, China und Australien werden in absehbarer Zeit Filialen in Südamerika, Japan, Thailand und weiteren asiatischen Ländern hinzukommen.

Die Hiserv GmbH, bislang exklusiver IT-Dienstleister für Hoechst, will künftig für Kunden aus der Wirtschaft Service-Aufgaben im Bereich Informations- und Kommunikations-Management übernehmen. Laut Anbieter zählen dazu die Schaffung globaler Informationssysteme, die Einrichtung der dazu nötigen Hard- und Softwareplattformen, der Betrieb von Rechenzentren, der Aufbau eines weltweiten Datennetzes sowie die Bereitstellung neuer Technologien wie Internet, Intranet und E-Mail. Neben Komplettlösungen können aber auch Services wie Schulungen als modulare Bausteine in Anspruch genommen werden.

Um die jeweiligen branchenspezifischen Anforderungen zu erfüllen, haben die DV-Dienstleister Technologieabkommen mit vier Unternehmen geschlossen. Neben einem Vertrag mit SAP zählt hierzu eine strategische Allianz mit IBM über die Nutzung von Zentralrechnern sowie eine Partnerschaft mit Microsoft. Hinzu kommt eine Kooperation mit dem TK-Giganten AT&T, mit dem Hiserv ein weltumspannendes Datennetz aufbaut.

Kernziel der Hiserv GmbH, die für das Geschäftsjahr 1997 ein Umsatzvolumen von 300 Millionen Mark anpeilt, ist die Optimierung des Informations- und Kommunikations-Managements der Hoechst-Gruppe, um dem Konzern Wettbewerbsvorteile zu sichern. "DV-Entscheidungen", bekräftigt der Hoechst-Vorstandsvorsitzende Jürgen Dormann diese Zielsetzung, "sind heute Teil der Unternehmensstrategie und stellen gleichzeitig die Weichen für den künftigen unternehmerischen Erfolg."