Hochwertige Fotoalben im Internet

09.03.2001
Opa wird 75 Jahre alt, und die Familienmitglieder reisen aus ganz Deutschland an. Natürlich wird viel geknipst - und alle wollen später einen Abzug haben. Über Online-Fotodienste lässt sich das schmerzfrei erledigen.

Die Anzahl der Firmen, die im Internet Dienstleistungen rund um die digitale und analoge Fotografie offerieren, ist sprunghaft gestiegen. Das Angebot beschränkt sich längst nicht mehr auf die Produktion und Zusendung von Papierabzügen. Der Nutzer analoger Kameras kann auch Kleinbildfilme digitalisieren und davon Prints erstellen lassen. Das Ergebnis der Profis ist dabei meist besser, als es mit Scannern und Druckern in Heimarbeit erzielt wird. Zudem: Der Ausdruck digitalisierter Fotos über den Tintenstrahldrucker geht ins Geld. Denn Fotopapier und Tintenpatronen sind teuer. Und die Ausdrucke fototauglicher Tintenstrahldrucker sehen dann zwar auf den ersten Blick ganz manierlich aus - nach einigen Monaten ist allerdings oft nicht mehr viel vom ursprünglichen Glanz übrig.

Besitzer von Digitalkameras, die ihre Bilder per Internet ins Labor zur Weiterentwicklung schicken, sollten allerdings beachten, dass eine halbwegs flotte Netzanbindung nötig ist, denn bei der durchschnittlichen Dateigröße eines Bildes zwischen 0,3 und 1 MB kommen ganz beträchtliche Übertragungszeiten zusammen. Selbst mit einem ISDN-Anschluss muss man durchschnittlich eine Minute pro Bild einkalkulieren. Wer es ganz eilig hat, kann auch ein komprimiertes Übertragungsformat wählen. Das verringert zwar die Übertragungszeiten - aber Qualitätsverlust und unschöne Moiré-Effekte trüben dann gelegentlich die Freude am fertigen Abzug.

Für digitalisierte Fotos bieten viele Firmen als zusätzlichen Service das Einstellen der Bilder in einen geschützten Bereich ihrer Internet-Site, zusammengefasst in "Alben". Der Kunde kann dann von jedem PC mit Internet-Anschluss weltweit auf seine Bilder zugreifen, sein Album verwalten und ohne erneute Übertragung der Daten weitere Abzüge bestellen. Gang und gäbe bei vielen Anbietern, beispielsweise Kodak, Pixelnet oder D2P, ist inzwischen die Möglichkeit, einzelne Alben für Gäste freizugeben oder zu sperren. Und das Versenden der beim Fotodienst gespeicherten Fotos per E-Mail funktioniert meistens ebenso problemlos wie das Ordern von Prints durch autorisierte Freunde und Bekannte.

So stellt Kodak Photonet Online die Bilder auf Wunsch nach dem Entwickeln in einen Account, dessen Einrichtung kostenlos ist. Allerdings sind pro "Rolle" mit 40 Fotos knapp zehn Mark für die 30-tägige Präsentation zu zahlen. Bei D2P ist es etwas billiger: Das Labor offeriert zum Preis von knapp fünf Mark für 30 Bilder einen benutzereigenen "Event"-Bereich, der jeweils zwei Monate geöffnet bleibt.

Gratis ist die Präsentation digitalisierter Bilder für Yahoo-Mitglieder: In einem personalisierten Bereich erhalten sie 25 MB für die Bilddaten. Dem Anwender bleibt dabei die Wahl, ob die Dateigröße um ein stufenweise bestimmbares Maß reduziert oder ob Originalgröße und -qualität erhalten werden soll. Das erhöht zwar die Ladezeiten beim Betrachten der Fotos im Browser, ermöglicht dafür aber ein späteres Herunterladen des Fotos in Originalqualität. Auch hier sind die Zugriffsrechte für jedes Album separat einstellbar.