Bipolare und CMOS-Systeme werden verschmolzen

Hitachi kündigt Pendant zu IBMs G6-Mainframes an

28.05.1999
MÜNCHEN (CW) - Hitachi Data Systems (HDS) kontert IBMs "G6"-Großrechner mit eigenen CMOS-Mainframes, die zunächst noch mit Prozessoren von Big Blue arbeiten. Bis zum Jahr 2002 soll ein eigenentwickeltes CMOS-Prozessordesign mit der älteren Bipolar-Architektur ("ACE") der "Skyline"-Mainframes verschmolzen werden.

Technisch unterscheiden sich die HDS-Systeme nur geringfügig von IBMs G6-Servern. Hitachi, hierzulande durch Comparex vertreten, bezieht die Prozessoren von IBM. Laut Hersteller bieten die international unter der Bezeichnung "Pilot 9" (in Deutschland "C-Line C2000") vermarkteten Rechner im Vergleich zu Big Blues Mainframes aber einige Laufzeit-Erweiterungen der Systemsoftware sowie die Partitionierungsfunktion Virtual Server Facility (VSF). Damit lassen sich in einem voll ausgebauten System bis zu 13 voneinander unabhängige Rechner konfigurieren.

Comparex bietet in Deutschland 26 neue Modelle der C-Line an. Das Spitzenmodell C2000-D2D soll in der 13-Wege-Ausführung eine Rechenleistung von knapp 1700 MIPS schaffen. Alle Produkte seien ab Juni lieferbar.

Weil IBM das OEM-Abkommen mit Hitachi dieses Jahr auslaufen lassen will, plant HDS ein eigenes CMOS-Prozessordesign. Bis zum Jahr 2002 will der Hersteller zudem die älteren Skyline-Rechner in Bipolar-Technik mit den CMOS-Systemen verschmelzen. Bis dahin soll eine weitere leistungsstärkere "Skyline-II"-Serie und eine eigenentwickelte CMOS-basierte Mainframe-Linie auf den Markt kommen.

Die Verkaufszahlen der Skyline-Maschinen gehen seit einiger Zeit zurück. HDS setzt deshalb große Hoffnungen in seine CMOS-basierten Rechner, die gemessen am Umsatz bereits mit den Skyline-Produkten gleichgezogen haben sollen.