Speicher-Management vereinfacht

Hitachi erweitert die Lightning-Serie

17.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Hitachi Data Systems (HDS) erweitert die Speichersysteme der Serie "Lightning 9900 V" um zwei neue Geräte.

Das Speichermodell "Lightning 9970 V" wird den Typ 9910 ersetzen. Das freistehende Gehäuse bietet Platz für 128 Platten mit je 73 GB Kapazität, birgt also 9 TB, dreimal mehr als sein Vorgänger. Noch vor Ende dieses Jahres sollen 144-GB-Platten auf den Markt kommen, wodurch sich die Kapazität noch einmal verdoppeln würde. Statt 16 I/O-Kanälen im Typ 9910 hat der Nachfolger 32, und der Cache wurde von 24 auf 32 GB erweitert. Das soll den Datendurchsatz um den Faktor 1,5 verbessern.

Der Multi-Kabinettspeicher "Lightning 9980 V" tritt an die Stelle des Modells 9960. In fünf Kabinetten lässt sich eine Memory-Kapazität von 75 TB einrichten, wenn man das System mit 1024 Platten à 75 GB bestückt. Für dieses System bietet HDS auch 181-GB-Platten an. Gegenüber dem Vorgängermodell hat der neue Speicherkomplex 48 statt 32 I/O-Kanäle und doppelt so viel Cache, nämlich 64 GB. HDS möchte durch "Virtualisierung" das Speicher-Management erleichtern. Kernpunkt sind "Virtual Storage Ports", die die Zahl der logischen Kanäle auf 128 erhöhen. Diese können heterogene Server-Plattformen simultan bedienen. Letztere können sich Ports teilen oder sie dynamisch zugewiesen bekommen. Gleichwohl hat jeder Server seine exklusive Storage-Domain.

Die HDS-Speicher, in denen künftig Mips-Prozessoren anstelle der Intel-i960-Chips als Controller eingebaut sind, lassen sich von einer Konsole verwalten. Der Administrator wird dabei von Tools unterstützt. So überwacht ein "Performance Maximiser" den unterbrechungsfreien Lauf und überträgt Daten zu weniger intensiv genutzten Bereichen. Kritische Applikationen erhalten durch "Priority Access" schnellere Antwortzeiten. "Santinell" sichert einen autorisierten Zugang.

Sun und Hewlett-Packard haben angekündigt, die neuen HDS-Speicher in den eigenen Vertrieb zu nehmen. Dies sind die ersten Erfolge der Initiative "True North", mit der Hitachi möglichst viele Systemhersteller und Softwareentwickler an sich binden möchte. Eine vergleichbare Strategie von Fujitsu hat den Namen "Eternus".

Hitachi ist auf Umsätze bringende Kooperationen angewiesen. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2001/02 allein in der Halbleiterproduktion 913 Millionen Dollar Verlust gemacht. Demgegenüber musste das Unternehmen im Speicherbereich "nur" das anvisierte Umsatzziel von 3,1 Milliarden Dollar um zwei Jahre verschieben. Das operative Geschäft ist hier noch profitabel. (ls)