IBM-Royalties und Chip-Knappheit zwingen Cloner zum Handeln:

High-end-PCs und Laptops auf AT-Basis

18.11.1988

SEOUL (IDG) - Trotz anhaltender DRAM-Chip-Knappheit und dem Damokles-Schwert hoher Lizenzgebühren, die IBM von Clonern einfordert, starten die koreanischen und taiwanesischen PC-Hersteller eine PC-Produktoffensive.

Auf der Korea Electronics Show stellten die vier großen koreanischen Hersteller Samsung Electronics, Goldstar, Daewoo und Hyundai AT-kompatible Laptops vor. Darüber hinaus sollen Marktanteile mit schnellen AT-kompatiblen PC-Clones gehalten werden.

Im Mai dieses Jahres hatte Hyundai bereits einen PS/2-30-Clone auf den Markt gebracht. Goldstar will mit einem Model-30- und Model-50 Nachbau noch in diesem Jahr nachziehen. Pläne, den Mikrokanal ebenfalls nachzubauen, werden vorerst noch nicht geschmiedet - zum einen, weil die Lizenzgebühr fünf Prozent je verkauften MCA-Rechners beträgt und zum anderen, weil die Stellung des Mikrokanals weiter umstritten bleibt.

Ein Hersteller setzt sich jedoch mit in das IBM-Boot: "Wir gehen davon aus, daß der von einigen Clone-Herstellern angestrebte Bus-Standard an IBM's Hegemonie ebensowenig rütteln wird, wie die Ankündigung des neuen Rechners von Ex-Apple-Chef Steve Job", verkündet Jong-Hoon Han, Assistent Manager bei Samsung Electronics, vollmundig. "Wir glauben nicht daran, daß EISA zum zukünftigen Standard wird, auch wenn einige Hersteller auf Grund der hohen Lizenzgebühren für den MCA-Nachbau sich dafür einsetzen", erklärte er weiter. Obwohl Samsung noch die Abwarten- und Teetrinken-Haltung einnehme, ist die Entscheidung für den Mikrokanal intern bereits gefallen.