Entsorgung von Altgeräten gegen Gebühr

Hewlett-Packard startet Recycling-Programm

01.06.2001
MÜNCHEN (CW) - Hewlett-Packard will seinen Partnern und Kunden künftig die Entsorgung von gebrauchten IT-Geräten als Dienstleistung anbieten. Der gebührenpflichtige Service soll sich auch auf Produkte anderer Hersteller erstrecken.

PC-Hersteller Hewlett-Packard wird den neuen Recycling-Service als Teil seines "Planet Partner Program" anbieten. Kunden könnten damit alte IT-Geräte zurückgeben, unabhängig von der Marke oder davon, ob ein neues Gerät gekauft wird. Die Gebühr richtet sich nach der Menge und dem Typ des zurückgegebenen Gerätes. Laut den verantwortlichen Managern sollen die Kosten zwischen 13 und 34 Dollar betragen.

Nach der Rückgabe beurteilen Techniker, ob die Geräte noch funktionieren. Ist dies der Fall, werden sie karitativen und sozialen Einrichtungen angeboten oder anderen Wiederverwertungskanälen zugeführt. Nicht mehr gebrauchsfähige Geräte werden zerlegt, wobei laut Hersteller darauf geachtet wird, verwertbare Rohstoffe zu sammeln und giftige Stoffe so weit wie möglich herauszufiltern.

Bislang unterhält HP eine Recycling-Anlage im kalifornischen Roseville. Dort werden monatlich 2000 Tonnen IT-Altgeräte gesammelt und verarbeitet. Eine zweite Anlage soll im Juli dieses Jahres ihren Betrieb in Nashville, Tennessee, aufnehmen. In Europa bieten die HP-Filialen bereits in Norwegen, Schweden, den Niederlanden, der Schweiz und Italien einen ähnlichen Service an. Andere europäische Länder, darunter auch Deutschland, sollen ab Juni 2001 folgen.

Die US-Behörden unterstützen das HP-Angebot. Vor allem der Plan, die Altgeräte im Land zu verarbeiten und nicht irgendwo nach Übersee zu schaffen, sei lobenswert, erklärt Mark Kennedy von der kalifornischen Umweltbehörde. Experten schätzen, dass allein in den USA während der nächsten sechs Jahre 500 Millionen Rechner entsorgt werden müssen. Allerdings sei abzuwarten, wie die Verbraucher das Programm akzeptierten. Gerade die Gebühren könnten viele Unternehmen davon abhalten, ihre alten IT-Geräte recyceln zu lassen.

So beklagt ein IBM-Verantwortlicher, dass ein ähnliches Recycling-Programm bislang kaum genutzt werde. Seit November letzten Jahres seien nur ein paar tausend Rechner zurückgegeben worden. Man müsse die Verbraucher erst noch daran gewöhnen, alte IT-Geräte wieder abzuliefern, erläutert der Manager.